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Innovators Summit – Digital Health von Technology Review
Prof. Hans Lehrach: „Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen in Deutschland schon am Datenschutz gestorben sind.“

Hannover, 16. November 2016 – Hat Datenschutz tatsäch­lich Vorrang vor Gesundheit? Fest steht, dass neue Techno­logien die Arbeit von Medizinern, Kliniken, Kranken­kassen und Pharmaunternehmen immens verändern. Am 30. November diskutieren Branchen­vertreter und Vordenker auf dem Inno­vators Summit Digital Health darüber, welche Digitalisierungstrategien zukunftsfähig sind. Hans Lehrach, ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik, ist Keynote-Speaker des Kongresses in Berlin.

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Digital Health ist die nächste große Revolution in der Medizin. Prof. Hans Lehrach ist einer der prominentesten Befürworter eines digitalisierten Gesundheitssystems. Er sieht zwar die Gefahr für Datenmissbrauch, hält den Schaden daraus aber für geringer als den Nutzen. „Wir versuchen heute in fast allen Bereichen, Fehler nicht in der Wirklichkeit, sondern an Computermodellen zu begehen. Im Autobau gibt es virtuelle Crashtests, selbst elektrische Zahnbürsten werden zuerst am Computer getestet. Die einzigen Bereiche, in denen das nicht passiert, sind die Medizin und die Medikamentenentwicklung.“ Dabei ließen sich auf diese Weise etwa unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten dramatisch reduzieren. „Sie sind allein in Europa jedes Jahr für rund 200.000 Todesfälle verantwortlich“, sagt Lehrach. Der Wissenschaftler schlägt daher eine Art virtuellen Doppelgänger für jeden Patienten vor, auf den die an der Behandlung Beteiligten Zugriff haben. „So könnte beispielsweise die Apotheke checken, ob ein neues Medikament auch zur restlichen Medikation des Patienten passt. “

Auch Dr. Werner Eberhardt, Chief Product Officer Connected Health bei SAP, sieht die fortschreitende Digitalisierung in der Medizin positiv. Ein Arzt wird in Zukunft für seinen Patienten aufgrund dessen Alters, Geschlechtes, klinischen Befundes und genomischen Profiles einen Vorschlag bekommen, welches Medikament das wahrscheinlich beste für ihn ist. „Technologisch ist das nicht mehr weit weg“, sagt Eberhardt. „Wir wollen den Arzt jedoch nicht ersetzen, sondern ihm helfen, eine bessere Entscheidung zu treffen.“ Dies schlage sich in besserer Gesundheit sowie einem effizienteren und billigeren Gesundheitssystem nieder.

Die Entwicklung wirft aber auch eine Reihe Fragen auf: Welchen gesetzlichen Rahmen braucht Digital Health? Was erwartet der Patient von der Digitalisierung und wie können Krankenkassen und Ärzte ihren Kunden einen wirklichen Mehrwert bieten? Welchen Nutzen erwarten Ärzte, Krankenkassen und klinische Forschungsorganisationen, Gesundheitsdaten weiterzugeben? Auf dem Innovators Summit Digital Health von Technology Review geben Vertreter der Gesundheitsbranche aus Wirtschaft, Forschung, Erstattung und Politik Antworten.

Der Innovators Summit wird unter anderem unterstützt von Softwareanbieter SAP sowie den Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim und AbbVie Deutschland.

Partner sind die Stiftung Gesundheit, Medizin-Management-Verband e.V. und die Healthcare Shapers.

Der „Innovators Summit – Digital Health“ von Technology Review findet am 30. November im Quadriga Forum in Berlin statt. Für Teilnehmer früherer Konferenzen und Abonnenten der Zeitschriften Technology Review, c’t und iX wird ein Treueticket zum Preis von 441 Euro angeboten, regulär kostet die Veranstaltung 490 Euro inklusive Mehrwertsteuer.

Interessierte können sich unter http://www.heise-events.de/tr_health2016 anmelden.

Auch Journalisten können sich gern noch für die Veranstaltung in Berlin akkreditieren.