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Connected Living ConnFerence 2018:
Branchenübergreifende Ökosysteme sind wichtigster Erfolgsfaktor der Digitalisierung

Berlin/Hannover, 11. Juni 2018 – Die digitale Transformation und die Vernetzung im Internet of Things (IoT) führen zu enormen Veränderungen in allen Wirtschafts- und Lebensbereichen. Das vernetzte Leben der Zukunft erfordert ein Denken und Handeln über Branchengrenzen und klassische Geschäftsfelder hinaus. Um die Potenziale und Chancen der Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu nutzen, sind branchenübergreifende Zusammenarbeit und die Bildung von Ökosystemen von großer Bedeutung - darüber waren sich die Teilnehmer der ConnFerence 2018, die am 5. und 6. Juni in Berlin stattfand und gemeinsam von heise Events und dem Connected Living e. V. veranstaltet wurde, einig.

Connected Living ConnFerence 2018 (3 Bilder)

Begrüßung und Keynote

Achim Berg, Präsident der Bitkom, am Rednerpult (Bild: Connected Living)

Während es im Gesundheitswesen noch einige Jahre dauern wird, bis alle Akteure miteinander vernetzt sind, ist der Smart-Home-Markt schon einen Schritt weiter. Laut einer Deloitte-Studie verwenden heute bereits 16 Prozent der Deutschen mindestens eine Smart-Home-Lösung, die ihnen mehr Komfort, Energieeffizienz, Sicherheit und Lebensqualität bieten soll. Allerdings verhindern sowohl Sicherheits- bzw. Datenschutzbedenken als auch Schwierigkeiten bei der Installation der Geräte einen Boom. Laut Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom, sind Sprachassistenten jedoch ein guter Ansatz, um die Hürden bei Nutzung und Einrichtung zu überwinden. Eine weitere Problematik sieht Aleš Drábek, Chief Digital & Disruption Officer bei Conrad Electronic SE, auch insbesondere darin, dass bislang zusammenhängende Prozesse fehlen. Die Installation eines Heizungsthermostats allein sei keine große Herausforderung. Überfragt seien Nutzer und Installateure oft erst dann, wenn man beispielsweise mehrere Devices miteinander vernetzen und komplexere Use-Cases umsetzen will.

Professor Sahin Albayrak, Vorstandsvorsitzender von Connected Living, ist überzeugt: „Um ein führender Player im Smart-Home-Markt zu werden, muss Deutschland vermehrt Lösungen entwickeln, die leicht integrierbar und erweiterbar sind sowie erfahrbare Mehrwerte für den Endnutzer schaffen“. Noch immer versuchen laut Albayrak viele Hersteller, ihre eigenen Standards durchzusetzen. In Zukunft müsse sich dies jedoch ändern und mehr Raum für offene Systeme geschaffen werden.

In der Finanz- und Versicherungswirtschaft bieten vernetzte Technologien eine große Chance, Risiken und Schadenspotenzial frühzeitig zu erkennen und noch vor dem Eintritt einzugreifen. Für Dr. David Stachon, Vorstandsvorsitzender des Direktversicherers CosmosDirekt und Vorstandsmitglied der Generali Deutschland AG, ist die Digitalisierung jedoch keine neue Strategie, sondern nur eine Technologie: „Sie verändert nur die Art und Weise, wie wir unser Geschäft machen, nicht das Geschäft selbst“, sagte er.

Professor Fred Wagner, Vorstand des Instituts für Versicherungswirtschaft an der Universität Leipzig, hob insbesondere die Bedeutung branchenübergreifender Partnerschaften hervor: „Wie in allen Bereichen, wird die branchenübergreifende Zusammenarbeit auch in der Versicherungswirtschaft künftig eine noch bedeutendere Rolle als bisher spielen. Netzwerke wie Connected Living bieten optimale Rahmenbedingungen für das Partnering und die Entwicklung gemeinsamer Lösungen und Geschäftsmodelle“. Ökosysteme bieten laut Wagner, unter anderem Potenzial für ein besseres Kundenverständnis und eine umfangreiche Risikoanalyse. Auch für die Erschließung neuer Marktzugänge im Bereich Smart Home müssen Versicherer künftig sektorenübergreifend zusammenarbeiten, so Wagner.

Im Rahmen der ConnFerence 2018 wurden auch die Themen Datenschutz und Sicherheit diskutiert. Die Teilnehmer beleuchteten unter anderem, inwiefern sich Innovationen und neue Geschäftsmodelle auf Basis neuer datengetriebener Ansätze im Zuge der kürzlich in Kraft getretenen Datenschutzgrundverordnung überhaupt noch realisieren lassen.

Laut Dr. Claus D. Ulmer, Senior Vice President Group Privacy und Konzernbeauftragter für den Datenschutz Deutsche Telekom AG, fordere nicht nur die ältere Generation, sondern auch 80% der sogenannten „Digital Natives“, also die heute 25-35-Jährigen, mehr Datenschutz und Sicherheit in Bezug auf das Internet. Dabei sei es vor allem wichtig, „Daten nur für den Zweck zu verwenden, für den sie auch erhoben wurden“.

Dr. Dirk Stenkamp, Vorstandsvorsitzender der TÜV NORD AG verglich: „Deutsche Maschinenbauer sind deshalb so erfolgreich, weil sie Wert auf Datenschutz legen und sich klar den Regelungen unterwerfen“. Auch im Bereich der vernetzten Technologien könne man nur durch Standardisierung und die Einhaltung von einheitlichen Regelungen wettbewerbsfähige Lösungen anbieten. Jedoch seien auch auf politischer Ebene sämtliche Datenschutzthemen noch lange nicht durchdrungen. Unternehmen sind laut Stenkamp immer noch gefordert, viel Eigeninitiative zu zeigen. Die Experten waren sich einig: Die Politik sollte mehr in die digitale Agenda investieren, denn Digitalisierung ist unsere Zukunft.

Neben Fachvorträgen, Diskussionsrunden und Workshops zu den Themen Blockchain, Geschäftsmodellentwicklung, Banking und Gesundheit, bot die ConnFerence auch Startups die Gelegenheit, sich zu präsentieren. Acht Teams stellten an zwei Tagen ihre innovativen Produkte und Lösungen unter anderem aus den Bereichen Energie- und Gebäudemanagement, TeleCare, Gesundheitsprävention, digitales Immobilien- und Instandhaltungsmanagement, Data Analytics, und Künstliche Intelligenz vor.

Die Connected Living ConnFerence, das wichtigste Event des Innovationszentrums Connected Living, das mit mehr als 60 Mitgliedern aller Branchen Deutschlands größte Open-Innovation-Plattform für das digital vernetzte Leben und Internet der Dinge ist, wird auch im kommenden Jahr 2019 in ihrer 5. Auflage in Berlin stattfinden.

Innovationszentrum Connected Living e.V.
Als Teil der digitalen Transformation führt das Internet of Things (IoT) zu enormen Veränderungen in allen Wirtschafts- und Lebens-bereichen. Das vernetzte Leben der Zukunft erfordert ein Denken und Handeln über Branchengrenzen und klassische Geschäftsfel-der hinaus. Das Innovationszentrum Connected Living unterstützt seit mehr als neun Jahren die Etablierung branchenübergreifender Partnerschaften zur Entwicklung von Lösungen für das Smart Home, das digital vernetzte Leben und Internet of Things. In Deutsch-lands größter Open-Innovation-Plattform für das Vernetzte Leben der Zukunft arbeiten mehr als 60 Mitgliedsinstitutionen gemein-sam an der Entwicklung kundenzentrierter Dienstleistungen und intuitiv nutzbarer Technologien. Mit interaktiven Events wie der Connected Living ConnFerence und themenbezogenen Innovationsworkshops, der Organisation vorwettbewerblicher Gespräche und „Connecting Events“ sowie mit seinem Showromm „Smart Life Lab“ und in F&E-Projekten fördert Connected Living insbesondere interdisziplinäre Kooperationen und Geschäftsmodelle sowie den fachlichen Austausch zwischen etablierten Unternehmen und Startups.

heise Events
heise Events ist ein Geschäftsbereich von Heise Medien GmbH & Co. KG. Seit 2006 bietet heise Events im deutschsprachigen Raum unterschiedliche Veranstaltungsformate (Konferenzen, Workshops, Webinare, Sonderausstellungen auf Messen usw.) für ein interessiertes Fachpublikum im Umfeld von Informations- und Digitalisierungsthemen an. Neben der Möglichkeit, als Teilnehmer eine unserer Veranstaltungen zu nutzen, bieten wir ITK-Unternehmen auch die Möglichkeit, sich proaktiv bei Kongressen oder Messen u.a. als Sponsor einzubringen.
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