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Digitales Locationscouting
Landschaftsaufnahmen vom Sofa aus planen

Hannover, 24. Juni 2019 – Eine Fotoreise will gut vorbereitet sein. Sonst endet man mit Kopien oder Neubebilderungen der immer gleichen Instagram-Motive. Die aktuelle Ausgabe der c’t Fotografie 4/19 erklärt, welche Tools es für das digitale Locationscouting gibt und wie man schon zu Hause besondere Motive abseits der Reiseroute findet.

Das Zauberwort heißt Prävisualisierung. Landschaftsfotograf Nicolas Alexander Otto beschreibt in c’t Fotografie, wie er von der Couch aus komplexe Ideen vom Motiv über Komposition bis hin zu Uhrzeiten, Anfahrt und Laufwegen sorgfältig plant. Wichtigstes Tool für dieses digitale Locationscouting ist eine Satellitenkarte wie von Google Earth Pro. „Diese kostenlose Software entpuppt sich bei genauerem Hinschauen als eine absolute Goldgrube für Abenteurer und Entdecker“, schwärmt der Fotograf. Allerdings muss man lernen, die Satellitendaten zu lesen.

Die Suche beginnt mit der Idee, in welche Region die Reise gehen soll. Dort kann man dann auf den Karten nach bestimmten Merkmalen suchen, erklärt der Experte: Weißwasser in Bächen oder Flüssen kann auf einen Wasserfall oder schnelle Strömungen deuten. Gipfel, Bergseen oder auch Brandungspfeiler im Meer sind leicht erkennbar. Wenn man dann in Google Earth in die 3D- oder in die Bodenansicht wechselt, bekommt man einen ersten Eindruck von Perspektiven und Blickwinkeln. Mithilfe des kleinen Sonnensymbols in der Toolbar von Google Earth kann man sehen, wie sich das Licht am gewählten Ort über den Tag hinweg verändert.

Neben Google Earth empfiehlt Otto unter anderem die App „The Photographers Ephemeris“, die für jedes erdenkliche Datum den Mondverlauf zusätzlich zum Sonnenauf- und untergang zeigt. Das Tool Stellarium zeigt Astrointeressierten Konstellationen, Sterne, Planeten oder interstellare Nebel. Bei der Suche nach möglichst dunklen Orten für Bilder mit Sternenhimmel helfen Websites wie darksitefinder.com oder lightpollutionmap.info.

Hat man alle relevanten Informationen zum Fotomotiv gesammelt, helfen detaillierte Karten-Apps wie Google Maps, Fat Maps oder Outdoor Active bei der Routenplanung. Die Open-Source-Landkarte Open Street Map Project liefert detaillierte Informationen der Nutzer: „Hier kann man zum Beispiel sehen, in welcher Verfassung die Wanderwege sind.“ Trotz der guten Vorbereitung mit digitalen Helfern geht Otto nur selten ohne eine physische Karte auf Fototour. „Diese ist meist noch genauer und unabhängig von GPS-Signal oder Handyakku.“

Auch weitere Themen der c’t Fotografie 4/19 widmen sich der Fotografie auf Reisen: Die Redakteure haben verschiedene Reisekompaktkameras und bezahlbare Telezoom-Objektive getestet. Sie bieten Tipps zur bewussten Bildkomposition und zur Landschaftsfotografie mit Graufiltern. Zudem gibt das Heft einen spannenden Überblick zur Wildlife-Fotografie in Deutschland. Das Magazin ist für 10,90 Euro am Kiosk und im heise shop erhältlich. Die digitale Version kostet 9,99 Euro.

Für die Redaktionen: Gerne stellen wir Ihnen den Artikel kostenlos zur Rezension zur Verfügung.