Gefangen von gefährlichem Weltraumschrott im Orbit
Neue Ausgabe von SPACE – das Weltraum-Magazin

Wenn Weltraumschrott nicht bald vernünftig entsorgt wird, sammelt sich der Müll im Orbit so dicht an, dass man den Planeten nicht mehr ungefährdet verlassen kann, schreibt SPACE, das neue Weltraum-Magazin. Die Ausgabe 3/13 ist ab dem 28. März im Handel.

Dinge ins All zu schießen hinterlässt Raketenteile, Treibsätze und unzählige Bruchstücke. Selbst winzige Splitter aus Metall oder Farbe können schwere Schäden verursachen, denn meist bewegen sie sich mit Geschwindigkeiten von acht Kilometern pro Sekunde – siebenmal schneller als eine Gewehrkugel. Ein Zusammenstoß mit einem ein Zentimeter großen Objekt entspricht dem mit einer 480 km/h schnellen Bowlingkugel. Schon ein einziger derartiger Einschlag kann einen Satelliten zerstören.

Durch Kettenreaktionen von Zusammenstößen steigt die Gesamtmenge immer schneller, denn die Kollisionen erzeugen immer mehr Einzelteile. Allein 150.000 Müllteile produzierte die Zerstörung eines eigenen Wettersatelliten durch China mit einer Lenkwaffe. In 600 Kilometern Höhe verglüht Müll in etwa vier Jahren, in 800 Kilometern Höhe kann er jahrzehntelang in der Umlaufbahn bleiben. Und über 1000 Kilometer entfernt braucht der Schrott ein Jahrhundert oder länger, ehe er die Atmosphäre erreicht.

Langfristig hilft daher bloß konsequente Müllvermeidung, wenn die Menschheit sich nicht selbst in einer Wolke aus Weltraumschrott einsperren will. Derzeit bleibt nur, die gefährlichsten Teile zu beobachten und ihnen rechtzeitig auszuweichen. Am wichtigsten ist die Vermeidung schwerer Zusammenstöße mit bemannten Raumschiffen wie der ISS. Sie muss im Durchschnitt zweimal jährlich Müllteilen ausweichen. Das ist doppelt so oft wie noch vor einigen Jahren.

Eine Lösungsmöglichkeit wäre, alle Objekte aus dem Orbit zu entfernen, sobald sie ihren Einsatzzweck erfüllt haben. Die USA und andere Länder arbeiten an entsprechenden sehr aufwendigen Technologien. Die Objekte von der Erde aus mit einem Laser aufzuheizen, so dass ein Plasmastrahl entsteht, wäre eine Alternative. Durch die folgende Abbremsung würden sie in die Atmosphäre stürzen. Mit dem gleichen Ziel könnte man Raketen mit Edelgasen hochschießen.

Ab 28. März ist die neue Ausgabe 3/2013 des Weltraum-Magazins SPACE von der eMedia GmbH, München, im Handel und im Abonnement in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. SPACE erscheint zweimonatlich in einer Druckauflage von 52.000 Exemplaren und kostet 6,90 Euro. Chefredakteur ist Wolfgang Koser.

eMedia mit Sitz in München ist ein auf Lizenzprodukte spezialisiertes Unternehmen und gehört zur hannoverschen Heise Medien Gruppe. Geschäftsführer sind Dr. Alfons Schräder und Jörg Mühle. SPACE erscheint ebenso wie WISSEN 2013 in Lizenz des britischen Verlags Imaging Publishing, Bournemouth. Online kann man SPACE unter shop.heise.de bestellen.