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Alptraum Handy-Wanze
Smartphone-Spionage-Apps enttarnt

Hannover, 20. August 2018 – Sie erfüllen die Träume von eifersüchtigen (Ex-)Partnern oder Stalkern: Komplett-Sets aus Handy-Spyware und Cloudservice ermöglichen es, Standortdaten, Chat-Verläufe, Fotos, Gespräche und vieles mehr in Echtzeit zu überwachen. Der Einsatz von FlexiSpy, mSpy und Co. ist zwar in den meisten Fällen verboten, doch das schert viele Kunden nicht. Die aktuelle Ausgabe des Computermagazins c’t 18/18 erklärt nicht nur, wie die Software auf dem Handy funktioniert, sondern vor allem, wie man sie erkennt und wieder loswird.

Die Anbieter der Spionage-Apps buhlen um die Gunst von eifersüchtigen Ehepartnern, Stalkern, überbesorgten Eltern oder kontrollsüchtigen Arbeitgebern. Einmal auf dem Handy des Opfers installiert, bieten sie vollen Remote-Zugriff. „Man bezahlt einen Betrag, meist im dreistelligen Bereich, und kann dann für eine bestimmte Zeit lautlos alle Unterhaltungen, Standorte und Nutzerverhalten eines Smartphones von sämtlichen Webbrowsern aus überwachen“, erklärt c’t-Redakteur Holger Bleich.

Natürlich ist der Einsatz all dieser Funktionen in Deutschland streng verboten, sofern die Zielperson nichts davon weiß und in die Spionage nicht ausdrücklich eingewilligt hat. „Die dubiosen Anbieter schwurbeln in ihren Beschreibungen gekonnt um den heißen Brei herum und sprechen verharmlosend von Kinderschutz-Funktionen oder Mitarbeiter-Kontrolle“, kritisiert Bleich. Erst im Kleingedruckten erfährt der Kunde, dass sich die Firma von jeder Verantwortung für eine illegale Nutzung der Spionage-App freispricht – was rechtlich kaum zu halten ist.

Am besten man beugt solchen ungewollten Übergriffen auf die Privatsphäre vor, indem man alle Geräte mit einem sicheren Zugangsschutz versieht. „PINs und Passwörter müssen geheim bleiben, auch vor dem Ehepartner“, empfiehlt Bleich. „Fingerabdruck-Sicherung bietet wohl den besten Schutz, Wischgesten den schlechtesten – sie können abgeschaut oder mitgefilmt werden.“ Wo immer möglich, sollte außerdem eine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert sein. Wie man erkennt, dass ein Spionage-Programm auf dem Handy installiert ist und es dann auch wieder loswird, erklärt c’t im Detail.

Hinweis für Redaktionen: Gerne stellen wir Ihnen die Titelstrecke zur Rezension kostenfrei zur Verfügung.