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Biometrische Erkennungssysteme reif für die Praxis
Ein tiefer Blick in die Augen ersetzt den PIN-Code

Hannover, 8. April 1998 - Paßwörter können nicht nur verlegt oder vergessen werden, sondern sie bilden auch ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko. Sogenannte biometrische Erkennungssysteme versprechen hier Abhilfe. Sie werten in Sekundenschnelle unveränderliche Merkmale zur Identifizierung von Personen aus. In seiner aktuellen Ausgabe 8/98 informiert das Computermagazin c't über den Stand der Technik und die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten.

Biometrische Methoden bieten mehr Sicherheit als heute gebräuchliche PIN-Codes, da sie nicht Paßwörter, sondern Personen erkennen. Individuelle Merkmale wie Gesichtszüge, Fingerabdrücke, die Netzhaut des Auges oder die Schreibmotorik bei einer Unterschriftsleistung lassen sich in kürzester Zeit überprüfen und zuordnen. Ebenso kann die Wärmeabstrahlung der Blutgefäße unter der Gesichtshaut analysiert werden. Letzteres funktioniert auch im Dunkeln und kann sogar eineiige Zwillinge unterscheiden.

Die Anwendung derartiger Verfahren findet nicht nur in Science-Fiction-Romanen statt. Bei den olympischen Spielen in Nagano wurden die Biathleten vor dem Zugang zur Waffenkammer schon per Iris-Abtastung des Auges identifiziert. Bei Paßkontrollen am New Yorker Flughafen JFK wird die Handgeometrie, beim Zugang zu Atomkraftwerken werden Fingerabdrücke zur Personenerkennung verwendet. Nicht jede Methode ist für Massenanwendungen wie etwa bei Geldautomaten geeignet. Welches Verfahren sich für welche Aufgaben durchsetzen wird, muß sich noch zeigen.