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Das Napster-Erbe: Tauschrausch ohne Ende
Musik- und Video-Tauschbörsen im c't-Test

Hannover, 16. Dezember 2001 - Trotz vollmündiger Ankündigungen kommen kommerzielle Tauschbörsen für Musik und Filme nicht in Gang. Stattdessen haben sich andere Tauschbörsen etabliert, die den Erfolg des gerichtlich stillgelegten Napsterangebots mit anderen Mitteln fortführen. Das Computermagazin c't hat die Tauschbörsen in seiner aktuellen Ausgabe 26/01 getestet.

Noch während der gerichtlichen Auseinandersetzungen um Napster schickten sich unterschiedlichste Angebote an, das Erbe der Musik-Tauschbörse anzutreten. Insbesondere Gnutella mit seinen dezentralen Strukturen stand ganz oben auf der Beliebtheitsskala bei Musikfans, die mittlerweile aus einer breiten Palette von Tauschbörsen wählen können. Im Mittelpunkt stehen jetzt nicht mehr nur Musiktitel, sondern auch ganze Kinofilme.

Bei einer Reihe von Börsen geht das Angebot inzwischen weit über das reine Tauschen hinaus: Neben Detailverbesserungen gibt es die Möglichkeit, per Instant Messaging private Mitteilungen an die Tauschpartner zu senden oder gar eine komplette Chat-Funktion. Um bestimmte Dateitypen oder pornografische Inhalte von vornherein auszublenden, bieten einige Programme zusätzlich entsprechende Filterfunktionen an.

Besonders breit gefächert ist das Musik-Angebot über Audiogalaxy und Aimster. Wer sich die Zeit nimmt und über Stunden ganze Filme aus dem Netz lädt, ist mit Anbietern wie FastTrack-Client und eDonkey 2000 gut bedient, sofern die Funktionalität des Angebots im Vordergrund steht. Die größte Filmauswahl bieten die Tauschbörsen Hotline und Direct Connect, so berichtet c't.

Egal wie groß das Angebot ist: Wer sich am Tauschrausch beteiligt, begibt sich in eine rechtliche Grauzone. "Generell wird die Musik- und Videoindustrie es aber schwer haben, gegen den Dateitausch im Netz vorzugehen," meint c't-Redakteur Dr. Volker Zota.