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Debatte geht hinter verschlossenen Türen weiter
Kryptogesetz

Hannover, 25. November 1997 - Interne Protokolle, die dem Computermagazin c't vorliegen, belegen es: In Bonner Hinterzimmern wird weiter über Strategien beraten, um den Lauschangriff auf die Kommunikation im Internet auszudehnen.

Ein Höchstmaß an Datensicherheit gilt für Industrie und Behörden als unerläßlich. Eine harte Verschlüsselung, die nicht "geknackt" werden kann, gewährleistet den sicheren Transfer im Internet. Privatpersonen soll dieser Datenschutz jedoch verwehrt bleiben. Wollen sie verschlüsseln, ruft das Mißtrauen hervor. Nach der Devise, "wer nichts zu verbergen hat, braucht auch nichts zu verschlüsseln", will es sich der Staat nicht nehmen lassen, seinen Bürgern auf die Finger zu schauen.

Nach Innenminister Kanthers gescheitertem Ruf nach Regulierung setzen Dienste, Strafverfolger und Politiker jetzt offenbar auf die heimliche Tour. Im Bonner Bundeshaus erklärten sie zwar einhellig, ein Kryptoverbot sei "weder sinnvoll noch durchsetzbar", ganz auf eine Regelung verzichten wollte aber keiner der Befürworter. Zumal "Innere Sicherheit" als Wahlkampfthema auf der politischen Tagesordnung ganz oben steht. Einige Insider befürchten, daß ein Kryptogesetz ohne weitere öffentliche Diskussion innerhalb eines Maßnahmenpaketes zur Wahrung der Inneren Sicherheit verabschiedet werden könnte.

Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Computermagazins c't 14/97.