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Dem Familien-PC reichen zwei Kerne
Komplett-PCs für 600 bis 800 Euro

Hannover, 19. Dezember 2008 - Computer der Aldi-PC-Klasse protzen mit starker Hardware, doch dem Nutzer bringt das wenig. Im Gegenteil: PCs mit vier Prozessorkernen sind unnötig laut und verbrauchen mehr Strom als gleich teure Zweikern-Geräte. Einige Aufgaben erledigen sie sogar langsamer, schreibt das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 1/09.

Für 600 bis 800 Euro bringen Aldi, Lidl und Fachhändler jedes Jahr eine neue Generation von Familien-PCs mit umfangreicher Ausstattung auf den Markt. Sie eignen sich für fast alle klassischen PC-Anwendungen von der E-Mail bis zu Computerspielen. Viele der Allround-PCs fahren dieses Jahr Prozessoren mit vier Kernen auf. "Dafür sind die meisten Rechner dieser Klasse sehr laut und energiehungrig", so c't-Redakteur Benjamin Benz. "Sie können einfach vieles ganz gut, begeistern aber an keiner Stelle richtig."

Bei den Testkäufen der c't-Redaktion hat sich gezeigt, dass eine Beratung entweder gar nicht stattfindet, unter dem Zeitdruck der Verkäufer leidet oder mit dem Anpreisen unwichtiger Daten schlichtweg irreführend ist. "So hat kaum ein normaler Anwender einen Vorteil von vier Prozessorkernen, denn die werden auch in absehbarer Zeit nur von Spezialsoftware in Anspruch genommen", erläutert Benjamin Benz. Dank einer flotten Grafikkarte konnte ein System mit zwei Prozessorkernen die Vierkern-Rivalen sogar abhängen. Stolz bewerben viele Verkäufer auch den eingebauten Arbeitsspeicher von vier GByte. Das meist installierte 32-Bit-Windows kann aber gar nicht mehr als drei GByte nutzen. "Vier GByte-Arbeitsspeicher lohnen sich also nur bei einem 64-Bit-Windows", erklärt c't-Experte Benjamin Benz.

Bei anspruchsvoller 3D-Darstellung kommen einige PCs dieser Klasse allerdings ins Schwitzen. Computerspiele wie Far Cry und World of Warcraft laufen noch ruckelfrei, moderne 3D-Shooter verlangen auf großen Displays allerdings nach einer hochklassigen Grafikkarte, die zusätzlich ein großes Loch ins Portemonnaie reißt.

Hinweis für Hörfunkredaktionen: Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur Benjamin Benz sind unter 05 11/2 79 15 60 beim c't-Hörfunk-Service abrufbar. Unter www.radioservice.de steht das Angebot für akkreditierte Hörfunkredakteure auch im MP3-Format zum Download bereit.