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Der Pentium 4 überzeugt noch nicht
c't testet Intels neue Prozessorgeneration

Hannover, 17. November 2000 - Mit seinem neuen 1,5 Gigahertz-Prozessor will Intel die Taktfrequenzkrone zurückerobern und die Negativschlagzeilen der vergangenen Monate vergessen machen. Doch im Praxistest konnte der Pentium 4 seine Papierform nicht bestätigen und musste sich der Konkurrenz geschlagen geben, berichtet das Computermagazin c't in seiner aktuellen Ausgabe 24/2000.

Mit beeindruckenden 1,5 Gigahertz lässt der neue Top-Prozessor von Intel die Konkurrenz deutlich hinter sich. Erzrivale AMD bringt es mit dem aktuellen Athlon-Modell auf maximal 1,2 Gigahertz. Allerdings kann der Pentium 4 seine theoretische Leistungsfähigkeit bislang nur sehr punktuell unter Beweis stellen. Bei der überwiegenden Mehrzahl der c't-Tests schnitt der Super-Chip schlechter ab als AMDs Athlon.

Insbesondere bei den typischen Büroanwendungen wie zum Beispiel Word oder Excel konnte der Athlon den Pentium 4 ausstechen. Auch bei den meisten Spielen hatte der Athlon die Nase vorn. Lediglich bei der Spracherkennung und bei dem Kodieren von Filmen in der Videoverarbeitung war Intels Neuer schneller. Die bewährte Devise "Mehr Megahertz ist auch mehr Leistung" stimmt hier nicht mehr.

"Der Pentium 4 hat das Potenzial für große Leistung und Geschwindigkeit, nur wird dieses von der aktuellen Software nicht optimal genutzt", urteilt c't-Redakteur Georg Schnurer. "Intel wird sich noch etwas einfallen lassen müssen, vor allem wenn die Kunden anfangen, nicht mehr nach Mark pro MHz sondern nach dem tatsächlichen Preis-Leistungs-Verhältnis zu kaufen."

Bastler und Schrauber haben beim neuen Pentium 4 das Nachsehen: Zum Aufrüsten alter Rechner ist der neue Super-Chip nicht zu gebrauchen, da er eine ganz spezielle Umgebung braucht.

Hinweis für Hörfunkredaktionen:
Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur Georg Schnurer sind unter 0 51 39/999 250 beim c't-Hörfunk-Service abrufbar.