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Der legale Napster: günstig, aber vergänglich
c't über das neue Musik-Miet-Modell

Hannover, 12. Dezember 2005 - Als illegale Musiktauschbörse hat Napster die Musikindustrie das Fürchten gelehrt. Jetzt geht unter dem selben Logo ein kommerziell geläuterter Abo-Dienst an den Start. Für zehn Euro monatlich kann man unbegrenzt Musik herunterladen. Das Recht zum CD-Brennen kostet allerdings extra, und bei Abo-Kündigung verstummt die gemietete Musik, so das Computermagazin c't in seiner aktuellen Ausgabe 26/05.

Das garantiert legale Napster-Angebot vermittelt den Abonnenten fast so etwas wie das alte Tauschbörsen-Feeling: Sie haben die freie Auswahl unter 1,5 Millionen Songs aus 20 Genres - von Alternativ über Country und Klassik bis hin zur Weltmusik. Sie dürfen Playlisten mit anderen Teilnehmer tauschen und herunterladen, was und so viel sie wollen. Allerdings ist das Musik-Label EMI nicht mit von der Partie. Nach Songs von Coldplay, Herbert Grönemeyer, Depeche Mode oder Robbie Williams sucht man momentan vergebens.

Kündigt man das Abo, verpufft die Musik und mit ihr das investierte Geld. Die mit Digital Rights Management (DRM) geschützten Dateien sind dann nicht mehr abspielbar. Für 99 Cent pro Titel oder 9,95 Euro pro Album kann man die Songs wie bei anderen Online-Musikshops auch kaufen. Nur dann darf man sie auf Audio-CDs brennen.

Jeder Abonnent kann bis zu drei Windows-Rechner freischalten, um die Musik etwa auch am Arbeits-PC oder Notebook abzuspielen. Für zusätzliche fünf Euro pro Monat darf er sie auch auf zwei mobile Player übertragen. "Dieses Limit ist allerdings für größere Familien zu eng. Für den fünfzigprozentigen Aufschlag wünscht man sich mehr", kritisiert c't-Redakteur Sven Hansen. Obendrein eignet sich wegen der komplizierten DRM-Sicherung längst nicht jeder MP3-Player zum Abspielen der Mietmusik. "Wer sich für ein Napster-Abo interessiert, sollte beim Neukauf von Playern auf das Logo "works with napster to go" achten", rät der c't-Experte. (sha)

Hinweis für Hörfunkredaktionen: Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur Sven Hansen sind unter 05 11/2 79 15 60 beim c't-Hörfunk-Service abrufbar. Unter www.radioservice.de steht das Angebot für akkreditierte Hörfunkredakteure auch im MP3-Format zum Download bereit.