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Der siebte Sinn im Auto

Hannover, 8. August 2004 - In hochwertigen Autos steckt heute schon mehr Rechenleistung als nötig war, um die ersten Menschen auf den Mond zu schicken. Die Fahrzeugindustrie arbeitet mit Hochdruck an immer neuen Ideen und Konzepten. Die Branche kämpft aber mit zunehmender Komplexität der Elektronik, berichtet das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 17/04.

Computer in Autos gehören längst zum Alltag. Das Anti-Blockier-System ABS hat bereits 25 Jahre auf dem Buckel. Die Weiterentwicklung Electronic Stability Programm ESP verringert das Schleuderrisiko laut Autoindustrie um bis zu 80 Prozent.

In den Forschungslabors arbeitet man inzwischen an Verkehrszeichenerkennern, Stop-and-go-Automaten, Spurhaltern, Nachtsichtsystemen und Einpark-Automaten. Noch sind viele Systeme nicht alltagstauglich, da ihre Interaktion mit dem Fahrer ungenügend ist oder es widersprechende Vorschriften und haftungsrechtliche Bedenken gibt.

"Die wichtigste Grundvoraussetzung ist eine hohe Zuverlässigkeit, was sowohl die Hard- als auch die Software-Komponenten betrifft", erläutert c't-Redakteur Jürgen Kuri. Die Technik muss hohe Temperaturunterschiede und starke Erschütterungen aushalten und darf sich vom elektromagnetischen Umfeld nicht beeinträchtigen lassen. Es soll schon vorgekommen sein, dass ein Auto vor dem Schaufenster eines Ladens nicht mehr zu öffnen war, weil die Registrierkasse im selben Frequenzbereich strahlte wie das automatische Funkschließsystem des Fahrzeugs.

Je mehr Technik im Auto vorhanden ist, desto größer werden auch die Ansprüche an die Fahrer. Eine große Herausforderung ist es, Fahrerassistenzsysteme intuitiv bedienbar zu gestalten. Auch dürfen die Fahrer weder von Schaltern noch von dauernden Ansagen überfordert werden. In Mode sind deshalb Konzepte, die Warnhinweise nicht akustisch oder visuell vermitteln, sondern durch leichte Vibrationen des Lenkrads.

Ein großes Ziel ist es, dass Autos eines Tages längere Strecken autonom zurücklegen können - rechtlich ist das derzeit in Deutschland allerdings nicht erlaubt. (jk)

Hinweis für Hörfunkredaktionen:
Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur Jürgen Kuri sind unter 05 11/2 79 15 60 beim c't-Hörfunk-Service abrufbar. Unter www.radioservice.de steht das Angebot für akkreditierte Hörfunkredakteure auch im MP3-Format zum Download bereit.