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Diktieren statt Tippen
Spracherkennungsprogramme im Test

Hannover, 3. März 1998 - Um Texte möglichst schnell auf den Bildschirm zu bekommen, brauchen Sie keinen Finger mehr krumm zu machen. Mit modernen Spracherkennungssystemen hört der Computer aufs Wort.

Die digitalen Assistenten erfassen das gesprochene Wort und können zudem Programme starten, Dateien speichern oder Texte ausdrucken. Man unterscheidet diskrete Spracherkenner, die nur einzelne Wörter erkennen und eine stockende Sprechweise erfordern und kontinuierliche Spracherkennungssysteme, die auch flüssig gesprochene Texte umsetzen können.

Fünf digitale Schreibkräfte standen in der Redaktion der Computerzeitschrift bereit zum Diktat: Drei diskrete Spracherkennungssysteme: VoiceType, das im Betriebssystem OS/2 integriert ist, Voice Type Simply Speaking Gold 3.5, beide von IBM, und Dragon Dictate von Dragon Systems. Außerdem wurden die beiden kontinuierlichen Diktiersysteme Via Voice von IBM und NaturallySpeaking von Dragon Systems unter die Lupe genommen.

Spracherkennungstools haben gewisse menschliche Züge - sie verstehen nicht immer sofort und alles. Ohne ein gutes und immer gleich positioniertes Mikrofon geht die Erkennungsleistung aller Sprachpakete in die Knie. Auch spielt die vorhandene Hardware-Ausstattung eine nicht unbedeutende Rolle. Jede bislang verfügbare Spracherkennungssoftware verlangt Training, bevor man sie sinnvoll einsetzen kann. Die Software muß sich mit den Eigenheiten der Sprechweise, der Aussprache und der Stimme des Anwenders vertraut machen. Hat man ausreichend geübt, meistert der Spracherkenner die allgemeine Korrespondenz jedoch recht passabel. Anders sieht es mit Manuskripten aus, die mit Fachbegriffen gespickt sind. Hier ist Geduld gefragt.

Wie leistungsfähig die inzwischen erschwinglichen Softwarepakete von IBM und Dragon Systems sind, ist in der aktuellen Ausgabe 5/98 der c't nachzulesen.

Alles in allem ist der berufliche oder private Einsatz von Diktiersystemen auf dem PC nicht nur aufgrund der jüngsten Preissenkungen interessant: Die Erkennungsleistungen aller getesteten Programme sind so hoch, daß man bei größeren Textmengen von einer ernstzunehmenden Arbeitserleichterung und Zeitersparnis sprechen kann. Von einem Umgang im lockeren Plauderton ist man jedoch noch weit entfernt.