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Hommingberger Gepardenforelle schwimmt ins Ziel

Hannover, 16. Dezember 2005 - Google listet mehr Treffer für den Begriff "Hommingberger Gepardenforelle" auf als für "Forelle". Und das alles nur, weil die Redaktion des Computermagazins c't diesen Kunstbegriff erfunden und im April dieses Jahres einen Suchmaschinenwettbewerb ins Leben gerufen hat, dessen Ergebnisse jetzt vorliegen.

Ziel des Wettstreits war es, Webseiten zu bauen, die bei der Abfrage "Hommingberger Gepardenforelle" eine Spitzenposition in den Trefferlisten der Suchmaschinen erlangen. Wie viele Sites sich beteiligt haben, lässt sich nicht sagen - es gab keine Anmeldeprozedur. Es müssen aber Hunderte gewesen sein: Fast 200 Internet-Domains mit dem Namensbestandteil Gepardenforelle wurden seit April angemeldet.

Ein guter Domain-Name ist aber nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg. Wichtig für eine Position bei allen großen Suchmaschinen sind Links: Verweise von vielen anderen, möglichst prominenten Sites. So investierten einige Webmaster bares Geld für eine gute Position. Mit Anzeigen in Googles Werbeprogramm AdWords warben sie für Links auf ihre Homepage.

Mit viel Fantasie und Witz hat ein Auszubildender einer Webagentur den sechsten Platz belegt. Auf seinem Weblog veranstaltete er Poetry-Slam-Wettbewerbe, bei dem es darum ging, Gepardenforellen-Gedichte zu reimen. Damit hat er immer wieder neue Inhalte generiert - eine weitere wichtige Voraussetzung für eine gute Position.

Die Teilnehmer eines Seminars an der Uni Kassel sind mit einem automatisch generierten pseudowissenschaftlichen Text auf ihrer Seite unter die Top Ten bei Google und Yahoo gekommen - der Beleg, dass man nach wie vor eine Seite mit für den Surfer völlig unbrauchbaren Inhalten gut platzieren kann.

Yahoo und Google legten ähnliche Kriterien für das Ranking an und präsentierten aus Nutzersicht gute Ergebnisse (sofern das bei einem virtuellen Wesen wie der Hommingberger Gepardenforelle überhaupt möglich ist), etwa den Wikipedia- Beitrag zum Wettbewerb. Die Ergebnisse von MSN kann man dagegen nur als Katastrophe bezeichnen. Gleich mehrere Webseiten sind dort mit altbekannten Spamming-Tricks in den Top Ten gelandet.

Unter www.heise.de/newsticker/meldung/67419 sowie in der kommenden c't-Ausgabe 1/05, die ab dem 27. Dezember im Handel ist, finden sich weitere Infos. (jo)