Presse-Informationen
c't

  1. heise group
  2. Presse-Informationen
  3. c't

Kommunen präsentieren sich im Internet
Virtuelle Rathäuser

Hannover, 27. April 1998 - Obwohl immer mehr Großstädte mit einem eigenen Internet-Auftritt versuchen, ihr Image als träge Verwaltung abzustreifen, ist die "dienstleistungsorientierte Online-Stadt" für viele Städte und Gemeinden noch Zukunftsmusik. Das Computermagazin c't hat in seiner aktuellen Ausgabe 9/98 die Online-Angebote der Kommunen genauer untersucht.

Überzeugen konnten Bremen und Mannheim, die ihren Bürgern vorbildliche Angebote mit vielen Zusatzinformationen bieten; andere Städte hingegen wie beispielsweise Freiburg sucht man im Netz vergebens.

Auf den kommunalen Homepages erwarten den Bürger meist nützliche Informationen in Form von Behördenwegweisern. Ansprechpartner und ihre Zuständigkeiten sowie Hinweise auf mitzubringende Unterlagen für einen bestimmten Antrag ersparen unnötige Wege. Der virtuelle Gang zur Behörde, um das Auto zuzulassen oder einen Personalausweis zu beantragen, ist jedoch noch nicht Realität. Ausnahmen bilden zuweilen Anträge für städtische Dienstleistungen wie Sperrmüllabfuhr oder Reservierung des Wunschkennzeichens.

Immerhin lassen sich vielerorts Steuerformulare und andere städtische Anträge komplett im Web abrufen. Doch diese Formulare müssen aufgrund der gegenwärtigen Rechtslage ausgedruckt und unterschrieben abgegeben werden, denn eine digitale Signatur ist, trotz des Signaturgesetzes, einer persönlichen Unterschrift bisher nicht gleichgestellt. Zuvor müßten gut 3.800 Bestimmungen in der deutschen Rechtsordnung geändert werden. Darüber hinaus erfordern reine Online-Transaktionen eine Reihe von kostspieligen verwaltungsinternen Reformen.