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Megapixelwahn geht zu Lasten der Bildqualität
12-Megapixel-Kameras im c't-Test

Hannover, 28. September 2007 - Zwölf statt sechs Megapixel bedeuten nicht automatisch die doppelte Bildqualität. Die neue Kamera-Generation wartet zwar mit schnellerer Bedienung, allerlei Gimmicks und nochmals kompakteren Abmessungen auf, in Sachen Bildqualität hat sich aber nur marginal etwas getan, schreibt das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 21/07.

Eigentlich gibt es keinen vernünftigen Grund für den Megapixelwahn, den Hersteller und Handel derzeit schüren. Schließlich gilt, dass ein Bild, das in normalem Abstand betrachtet wird, nicht mehr als sechs Megapixel benötigt. Mehr Details kann das menschliche Auge einfach nicht erfassen.

Auch die von c't getesten 12-Megapixel-Kameras sorgten für keine Offenbarung in Sachen Detailreichtum. Grund dafür sind die immer weiter verkleinerten Pixel, die sich auf Miniatur-Bildsensoren quetschen. Durch das sehr niedrige Bildsignal entsteht zwangsläufig ein Rauschen. Vor allem bei höheren ISO-Stufen, sprich höheren Empfindlichkeiten, hat man schnell ein "Schneegestöber" im Bild. Und wenn man versucht, das durch die feste Einstellung auf 120 ISO zu vermeiden, genügt ein Wölkchen vor der Sonne, und die Kamera nimmt auch in freier Natur den Blitz zu Hilfe. Darüber hinaus kommt die Optik der Kompaktkameras ins Schleudern und liefert unschöne Effekte wie Farbränder und Unschärfen am Bildrand.

In der Ausstattung hingegen haben die aktuellen Kameras doch Fortschritte zu bieten. So verfügt jede Kamera im Testfeld über einen Bildstabilisator, der dafür sorgt, dass die Bilder bei ungünstigen Lichtverhältnissen nicht verwackeln. Recht zuverlässig funktioniert auch ein anderes Feature, das bei Schnappschüssen nützlich sein kann: Die sogenannte Gesichtserkennung stellt erkannte Gesichter im Motiv automatisch scharf und passt die Belichtung entsprechend an.

Die neuesten Pixel-Protze kommen mit 300 bis 450 Euro allerdings nicht gerade günstig daher. "Wer auf Gimmicks keinen Wert legt, dem können wir ruhigen Gewissens empfehlen, auf Schnäppchenjagd nach Auslaufmodellen bekannter Markenhersteller zu gehen", sagt c't-Redakteur Carsten Meyer. Von No-Name-Produkten rät er jedoch ab.

Hinweis für Hörfunkredaktionen:
Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur Carsten Meyer sind unter 05 11/2 79 15 60 beim c't-Hörfunk-Service abrufbar. Unter www.radioservice.de steht das Angebot für akkreditierte Hörfunkredakteure auch im MP3-Format zum Download bereit.