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Neue Funknetze: weit, schnell und günstig
iX über die nächste Generation von Funknetzen

Hannover, 14. Juni 2005 - Nach WLAN und UMTS stellt die Industrie jetzt die nächste Generation von Funknetzen vor. Während die UMTS-Weiterentwicklung High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) sich vor allem für mobile Datendienste eignet, dient die schnellere Funktechnologie Wimax eher dem Aufbau breitbandiger Netzwerke schreibt das IT-Profimagazin iX in der aktuellen Ausgabe 7/05.

HSDPA, auch als UMTS-Turbo bezeichnet, bietet aufgrund eines ausgefeilteren Modulationsverfahrens sowie einer verbesserten Fehlerkorrektur deutlich höhere Datenraten. So erreicht die Technik im Labor 14 MBit/s, im Alltagsbetrieb, so Entwickler Siemens, seien aber eher Werte von 3,6 MBit/s realistisch. Das wäre im Vergleich zu der aktuellen UMTS-Ausbaustufe fast eine Verzehnfachung der Leistung. Außerdem verkürzt HSDPA die so genannte Latenzzeit (Reaktionszeit), was vor allem für mobile Endgeräte wie Notebooks und Mobiltelefone wichtig ist. Dieses neue Verfahren, das ursprünglich erst für Ende 2006, Anfang 2007 auf der Agenda stand, haben einige Provider bereits für Mitte 2005 angekündigt. Vor allem in Österreich hat das Rennen um den neuen Standard zwischen den Betreibern begonnen.

Auch im WLAN-Bereich versucht man, mit der Version 802.11n auf Basis bestehender Technologien noch mehr Leistung aus dem Netz herauszukitzeln. Das Problem ist allerdings, dass die nächste Generation des Wireless LAN noch nicht standardisiert ist. Wer zum kommenden Standard kompatibel sein will, sollte also noch eine Zeit lang abwarten, bevor er entsprechende Hardware anschafft.

Unter dem Namen Wimax (Wireless Interoperability for Microwave Access) entsteht zurzeit eine weitere Funktechnologie, die unter dem Standard 802.16a spezifiziert ist. Hierbei handelt es sich ursprünglich um eine Weitverkehrsfunktechnik, die - ähnlich wie DSL im kabelgebundenen Bereich - die letzte Meile vom Netzbetreiber zum Verbraucher abdecken soll. Die Bandbreite liegt bei bis zu 70 MBit/s. Das Interessante an der von Intel geförderten Technik ist, dass für die Zukunft bereits ein stufenweiser Ausbau geplant ist, der sie eventuell zu einer Konkurrenz für WLAN oder UMTS macht.

Theoretisch wäre Wimax eine Alternative zu WLAN und UMTS. In naher Zukunft dürfte diese Technik aber vor allem dem Aufbau breitbandiger MANs (Metropolitan Area Networks) in Ländern wie China, Indien oder Russland dienen, die noch nicht engmaschig mit Breitbandkabeln vernetzt sind. (js)