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Pixelsezierer auf Fälscherjagd
Digitale Bildforensik entlarvt Bildmanipulationen

Hannover, 15. August 2008 - Manipulationen an Fotos gab es bereits im analogen Zeitalter. Mit der digitalen Technik ist es jedoch viel einfacher, mal eben einen Pickel aus dem Gesicht oder ein Baby auf den Arm zu retuschieren. Auf der Suche nach einer Manipulation hilft ein erster Blick auf die Perspektiven der Personen und Objekte. Professionelle Bildforensiker nehmen sich jedes einzelne Pixel vor, so das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 18/08.

Bildmanipulationen sind für viele ein großer Spaß - in der journalistischen Berichterstattung aber eine Bedrohung der Glaubwürdigkeit. Wer herausfinden möchte, ob ein Foto manipuliert wurde, kann erste Hinweise mit geübten Blick erkennen: Wenn von links die Sonne scheint, sollte der Schatten aller Objekte auf dem Foto nach rechts gehen, soweit keine weitere Lichtquelle im Spiel ist. "Die Beleuchtung verrät dem menschlichen Auge oft auf den ersten Blick, dass etwas faul ist", so c't-Redakteurin Andrea Trinkwalder.

Richtige Bildforensiker forschen bis in die Tiefen einer Bilddatei nach Manipulationen. Dabei untersuchen sie etwa Störungsmuster, doppelte Kompression oder zerstörte Farbsäume. Anhand des Bildrauschens können Profis sogar den Kameratyp eindeutig bestimmen.

"Ein Fälscher, der seine Arbeit perfekt tarnen möchte, muss schon eine Menge Zeit investieren, um nicht entlarvt zu werden", so c't-Expertin Andrea Trinkwalder. "Die Bildforensiker haben allerdings das Problem, häufig viele Indizien zu finden, echte Beweise aber erst durch akribische Detailarbeit zu erhalten."