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Smartphones: Geld weg bei falschem Klick
Tückische Abofallen in iPhone- und Android-Apps

Hannover, 11. Oktober 2010 - Mit dreisten Methoden locken Content-Anbieter derzeit Smartphone-Anwender in Abofallen. Kassiert wird einfach über die Telefonrechnung - und die Netzbetreiber verdienen mit. Zum Schutz können Anwender das Inkasso für Fremdanbieter sperren lassen, schreibt das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 22/10.

Es sind zum Beispiel niedliche Zusatzprogramme (Apps) für Kinder, die zu teuren Abofallen hinführen. Bei "Talking Tom" etwa plappert ein Kater alles nach und leert auf Fingertipp ein Gläschen Milch und schnurrt beim Streicheln. Im oberen Display-Bereich lauert allerdings eingeblendete Werbung. Wer darauf geht, gerät schnell an die Klingelton-Abofalle, ohne etwas davon zu merken - Hinweise auf die Kosten oder AGBs sind bei solchen Angeboten meist versteckt, winzig klein oder juristisches Kauderwelsch.

Möglich wird die Abzocke durch den Einsatz speziell programmierter Seiten, die das so genannte WAP-Billing ermöglichen. Dabei werden Informationen über die SIM-Karte zur Gegenstelle gesendet. So identifiziert der Mobilfunk-Provider den Kunden und belastet dessen Rechnung. Dagegen kann sich der Kunde kaum wehren: "Wer einen vom Mobilfunk-Anbieter kassierten Betrag zurückbuchen lässt, läuft Gefahr, die SIM-Karte gesperrt zu bekommen", erläutert c't-Redakteur Holger Bleich. Obendrein machen es sich die Netzbetreiber sehr einfach und verweisen bei Nachfragen an den Abo- Anbieter, was die Abwehr der Forderungen umso schwieriger macht.

Profiteure des Systems sind nicht nur die Fallensteller, auch die Mobilfunkunternehmen verdienen an der Masche mit. Wer sich schützen will, sollte vorsorgen: Telekom und Vodafone bieten kostenfrei an, über die Hotline das Inkasso für Drittanbieter sperren zu lassen. Bei E-Plus lassen sich immerhin einzelne Anbieter sperren, deren Identität man aber erst einmal kennen muss. O2 allerdings bietet seinen Kunden gar keine Möglichkeit zur Vorsorge.