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Steckkarten in Rechnern nicht beliebig kombinierbar
c't gibt Tipps bei Problemen mit Steckkarten

Hannover, 19. Mai 2000 - Nach dem Einbau einer neuen Karte will der Rechner oft nicht mehr laufen. Mit entsprechendem Know-how gelingt es in den meisten Fällen dennoch, eine unverträgliche Steckkarte zur Mitarbeit zu bewegen, erklärt das Computermagazin c't in seiner aktuellen Ausgabe 11/2000.

Obwohl sich der PCI-Bus seit seinem Erscheinen vor sieben Jahren auf breiter Front durchgesetzt hat, funktioniert das darauf beruhende Plug&Play nicht immer. Nach wie vor scheitern Hardware-Käufer an der scheinbar einfachen Aufgabe, eine Steckkarte in ihrem PC in Betrieb zu nehmen.

Die Probleme werden von der Zuteilung von Interrupts zu den Steckkarten verursacht. Interrupts sind Signale, die Geräte in jedem modernen PC-System an den Prozessor schicken und dadurch mitteilen, dass sie seine Aufmerksamkeit benötigen. Es stehen insgesamt nur 15 unterscheidbare Quellen zur Verfügung, von denen acht dank PC-Architektur fest belegt sind. Auch Tastatur, serielle und parallele Ports sowie Floppy-Controller belegen exklusiv je eine Leitung. Dadurch lässt sich nur eine begrenzte Menge an Geräten in einem System gleichzeitig nutzen.

Als Lösung bleibt nur das so genannte Interrupt-Sharing, bei dem die diversen Treiber selbst herausfinden müssen, welches Gerät den Treiber ausgelöst hat. Ein kleiner Fehler in einem dieser Treiber genügt jedoch, um das ganze Konzept auszuhebeln. Allein die elektrische Präsenz zweier Geräte an einer Leitung bewirkt, dass beide Geräte nicht mehr funktionieren.

"Dies ist ganz eindeutig ein Fehler, den die Programmierer der Kartentreiber zu verantworten haben", erklärt c't-Redakteur Christof Windeck. "Wenn die mitgelieferten Treiber mit geteilten Interrupts nicht zurechtkommen, ist das ein Zeichen mangelnder Produktqualität." Nicht einmal ein hoher Preis einer speziellen Steckkarte ist eine Garantie für konfliktfreie Treiber. Meist kann man das Problem beheben, wenn man bei der Systemkonfiguration die richtigen Einstellungen von Hand vorgibt. Dazu ist allerdings einiges an Wissen über das Zusammenspiel von Hard- und Software bei der Interrupt-Zuteilung nötig.