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Vollautomatische Umstellung per PC klappt nicht
Korrekturhilfen und Konverter für neue Rechtschreibung

Hannover, 24. September 1999 - Gerade diejenigen, die bisher in Rechtschreibung sicher waren, haben durch die Reform nun Schwierigkeiten. Korrekturhilfen und Rechtschreib-Konverter versprechen Abhilfe, können aber den Menschen nicht ersetzen, stellt das Computermagazin c't bei einem Test in seiner aktuellen Ausgabe 20/99 fest.

Aktualisierte Fassungen der Rechtschreibkorrekturhilfen für Anwendungen zeigen häufig nur zweifelhaften Erfolg. Integrierte Rechtschreibprüfungen können lediglich helfen Tippfehler zu vermeiden. Da sie jedoch keinen Sinn erfassen, bieten sie bei Groß- und Kleinschreibung sowie bei Zusammen- und Getrenntschreibung keine große Hilfe.

Das Programm TextMaker macht es den großen Firmen mit einer guten Fehlererkennungsquote vor. Schlusslichter unter den getesteten Rechtschreibprüfungen bilden Word und WordPerfect mit niedrigen Erkennungsraten. Sie suggerieren dem Anwender nur, fehlerfreie Texte zu schreiben. "Maschinelles Korrekturlesen bleibt nach wie vor ein Traum," fasst c't-Redakteur Dieter Brors die Testergebnisse zusammen. "Wer sich mit der neuen Rechtschreibung auseinander setzen muss, dem bleibt nichts anderes übrig, als die neuen Regeln zu lernen."

Dabei sind sogenannte Textkonverter hilfreich: Neben ihrer eigentlichen Aufgabe, korrekte Texte in alter Rechtschreibung auf die neue umzusetzen, können sie auch die bei jeder Umwandlung benutzten Regeln anzeigen. Die Tests ergeben allerdings, dass auch keines dieser Programme im Preisrahmen von unter 30 bis über 2500 Mark der Aufgabe ohne menschliche Kontrolle und Eingriffe gewachsen ist.

Selbst Corrigo von CLT, mit 2500 DM das teuerste Produkt im Test, erreichte nur 89 Prozent Trefferquote; es ist überdies das einzige, das mehr als ansatzweise die neue Zeichensetzung berücksichtigt. Mit über 80 Prozent Trefferquote erarbeiteten sich zwei Produkte bis 50 Mark (Orthograf von Bertelsmann und Duden - der Konverter) noch die Note gut. Bertelsmanns Orthograf Professional 3.0 für 98 Mark bedarf noch einer Fehlerkorrektur, weil die Trefferquote sonst in bestimmten Konfigurationen von 82 auf 27 Prozent einbricht.