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Web-Filter für Kinder und Jugendliche
Pornos und Gewalt im Internet ausfiltern

Hannover, 11. Oktober 2010 - Pornografie, Gewalt und Extremismus sind im Internet leicht zu finden. Filterprogramme helfen, den Bildschirm für Kinder und Jugendliche sauber zu halten. Doch Eltern sollten auch die Grenzen der Software kennen, schreibt das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 22/10.

Webfilter für Kinder finden sich häufig bereits als Teil eines Sicherheits-Softwarepakets. Besser schneiden im c't-Test jedoch Spezialisten ab, die sich ausschließlich mit dem Filtern unerwünschter Webseiten beschäftigen. Auffällig ist, dass zahlreiche Anbieter bei Seiten mit Abo-Fallen patzen. "Das Problem mit Kostenfallen im Internet ist offenbar bei vielen Entwicklern noch nicht angekommen", erläutert c't-Redakteur Urs Mansmann.

Grundsätzlich gilt: Keine Software kann die Kontrollfunktion der Eltern komplett ersetzen, jede von ihnen lässt sich mit unterschiedlichem Aufwand austricksen. "Eltern sollten ein möglichst waches Auge darauf haben, was ihre Kinder am PC so treiben", rät c't-Redakteur Urs Mansmann. "Wenn sie ihre Kinder im Gespräch auf Gefahren im Internet hinweisen, kann das häufig mehr bewirken als jeder Web-Filter."

Dennoch sind Web-Filter zumindest bei jungen Kindern hilfreich: Mit so genannten White-Lists können die Eltern genau einstellen, welche Webseiten ihr Nachwuchs besuchen darf. Das schränkt die Kinder zwar stark ein, bei Bedarf haben die Eltern aber die Möglichkeit, per Fernzugriff weitere Seiten freizuschalten. Auch beim Mailen kann man Kinder schützen, indem sie nur mit vorher definierten Personen Kontakt aufnehmen dürfen. Wirklich gefährlich wird es nämlich, wenn sie Personen kennenlernen, ohne dass die Eltern das mitbekommen. Deshalb sind Chaträume für Kinder tabu.

Spätestens wenn die Kinder 12 Jahre alt werden, sind diese Vorgaben aber in der Regel zu restriktiv. Dann kommen besser Blacklist-Filter zum Einsatz, die mit verschiedenen Techniken versuchen, den Besuch schädlicher Seiten zu verhindern. Der Haken daran ist, dass sie häufig auch Aufklärungsseiten ausschließen. Die meisten Programme protokollieren minutiös, welche Webadressen das Kind aufgerufen hat. "Fairerweise sollte man dem Kind diese Tatsache vorher mitteilen", meint c't-Experte Urs Mansmann.