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Zwei Speichersysteme duellieren um die Nachfolge
Das Ende der guten alten Floppy

Hannover, 21. August 1997 - Es geht um ein gigantisches Geschäft: Die gute alte Floppy-Diskette, als das Standard-Speichermedium für Computerdaten milliardenfach im Einsatz, ist am Ende ihrer Laufbahn angelangt. Zwei moderne Systeme konkurrieren um die Nachfolge. Welches wird sich durchsetzen?

Das 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk, 1984 mit dem Macintosh-Computer von Apple eingeführt, gehört heute noch zur Standardausstattung eines jeden PC. Aber meistens fristet es nur noch ein Schattendasein, denn mit nur 1,44 Megabyte Kapazität genügt es den Ansprüchen längst nicht mehr. Die typische Festplattenkapazität ist seither um das Zweihunderfache gewachsen, moderne Softwarepakete belegen -zig Megabytes, und Multimedia-Dateien verschlingen Unmengen an Speicherplatz. Der Markt ist längst reif zur Ablösung des alten Floppy-Standards.

Aber es ist nicht leicht, ein so weit verbreitetes System zu ersetzen. An technischer Machbarkeit fehlt es zwar nicht, aber erst die Durchsetzung am Markt entscheidet über den künftigen Standard. Im Tauziehen um das Erbe konkurrieren derzeit nur zwei Systeme mit Aussicht auf Erfolg: das Zip-Drive von Iomega und das LS-120-Laufwerk von O.R. Technology. Dabei geht es um sehr viel Geld, denn den Gewinner erwartet ein riesiger Markt. Außerdem winken ihm Lizenzeinnahmen, falls seine patentierte Technologie künftig auch von anderen Herstellern genutzt wird. Jeder der beiden Konkurrenten kann bereits auf eine stattliche Referenzliste von großen PC-Herstellern verweisen, die sich für das eine oder das andere System entschieden haben.

Aus Sicht des PC-Anwenders haben beide Nachfolgekandidaten ihre klaren Vor- und Nachteile, wie ein Test des c't-Magazins zeigt: Das Zip-Drive bringt 100 Megabyte auf einer 3,5- Zoll-Scheibe unter und glänzt durch schnelle Datenübertragung, die an die Leistung älterer Festplattenlaufwerke heranreicht.

Das LS-120-Laufwerk dagegen speichert sogar 120 Megabyte auf einer speziellen 3,5-Zoll-Diskette; vor allem aber kann es auch noch die alten Floppies lesen und beschreiben. Der Preis für die Rückwärtskompatibilität besteht in der viermal langsameren Datenübertragung. Darüber hinaus unterscheiden sich die beiden Produkte hinsichtlich ihrer Gebrauchstauglichkeit in wichtigen Punkten, die der ausführliche Testbericht in der c't-Ausgabe 9/97 darlegt.