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Beim PC von der Stange lieber genau hinschauen
Kauftest von c't: 14 Komplettsysteme bis 2500 Mark

Hannover, 12. Oktober 1999 - Ein günstiges Komplettsystem kann ein Schnäppchen oder aber auch ein Reinfall sein. Das Computermagazin c't kaufte verdeckt 14 PCs bis 2500 Mark ein und rät in seiner aktuellen Ausgabe 21/99, beim PC von der Stange lieber genau hinzuschauen.

Nur selten reichen Herstellerangaben aus, um auf die Qualität des Rechners zu schließen. Wichtige Zusatzinformationen wie über verwendete Grafik-Chips oder den genauen Festplattentyp fehlen häufig. Viele Mängel kann man nicht vor Ort, sondern erst nach dem Kauf feststellen. Deshalb kauften c't-Tester als halbwegs erfahrene Anwender Komplettsysteme über Fachhandel, Internet und Versandhandel ein. Der Rechner sollte für aktuelle Büroanwendungen ebenso geeignet sein wie für moderne Spiele.

Gute Beratungen und Reinfälle gab es im Versandhandel wie beim Fachhandel gleichermaßen. Die Internetshops erwiesen sich als sehr undurchsichtig. Bei Bestellung über Internet sollte man sich unbedingt vorher über die Versandkosten informieren, denn sie reichen von 9,60 bis 80 Mark.

Laien hätten die PCs von Atelco und Computer Discount 2000 (Lion) nicht zum Laufen gebracht, da das Betriebssystem nicht vorinstalliert, sondern nur beigelegt war. Bei fast jedem PC gab es aber Kritikpunkte; viele waren nicht komplett und fehlerfrei funktionsfähig. Die Ergebnisse der Tests auf Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) waren teilweise erschreckend. Angesichts der hohen Grenzwertüberschreitungen handelt es sich wahrscheinlich nicht um Einzelfälle. Positiv fiel der nahezu perfekte Installationsservice bei Comtech und dessen Athlon-Rechner auf. Das Gerät von Fujitsu gefiel ebenfalls gut, lediglich die Festplatten-Installation war ungeschickt.

Der Kauf von teureren Markenprodukten ist keine Garantie für ein ordentliches und solides Produkt. "Der enorme Preisdruck im PC-Markt scheint sich inzwischen nicht nur auf die Beratungsqualität auszuwirken, sondern veranlasst offenbar sogar renommierte Firmen zu Abstrichen an der Qualität", berichtet c't-Redakteur Georg Schnurer.