Presse-Informationen
c't

  1. heise group
  2. Presse-Informationen
  3. c't

Das Handy als GPS-Navigationssystem
Vorgeschmack auf UMTS: Mobile Routenführung

Hannover, 13. Juli 2003 - Mit der kommenden Handygeneration nimmt die Funktionsvielfalt weiter zu. Der neueste Clou sind satellitengestützte Navigationsanwendungen, die jeden Stadtplan ersetzen. Hersteller und Mobilfunkanbieter hoffen, hier eine der Killerapplikationen gefunden zu haben, die UMTS wird boomen lassen, so das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 15/03.

Für viele Autofahrer ist das nicht neu: Ein Display zeigt an, wie es von A nach B geht, und eine freundliche Stimme macht den Fahrer frühzeitig auf das nächste Abbiegemanöver aufmerksam. Vom Navigationsboom konnten Fußgänger und Zweiradfahrer bislang allerdings kaum profitieren. Schließlich sind die meisten sprechenden Navigationsgeräte, inklusive vieler PDA-Lösungen, auf eine dauerhafte Stromversorgung über die Autobatterie angewiesen. Jetzt sollen Handys diese Lücke schließen und mit Hilfe von Satellitennavigation per Global Positioning System (GPS) mobil und flexibel den rechten Weg weisen, ebenfalls auf dem Display und per Sprachausgabe. Und wer plant, einen Routenführer im Auto einzusetzen, findet mit einem Navigationshandy den Weg mitunter weitaus günstiger als mit herkömmlichen Lösungen.

"Die Idee, das Handy als Routenführer zu nutzen, ist bestechend", so c't-Redakteur Peter-Michael Ziegler. "Speicher- und Rechenleistung moderner Geräte sind ausreichend, um damit auch Navigation zu betreiben." Allerdings lassen Akkukapazität und Stromverbrauch solcher Gerätezwitter noch zu wünschen übrig. Pläne, die neuen Multifunktionshandys künftig standardmäßig mit Satelliten-Empfängern auszurüsten, liegen bei den meisten Handyherstellern aber längst in der Schublade.

Brandneu sind die Systeme von T-Mobile und Wayfinder, die mit einem externen Satellitenempfänger arbeiten, der die Signale per Funk an das Handy sendet. Die Routenberechnung findet nicht auf dem Handy statt, sondern die gewünschte Strecke ermittelt ein Online-Dienst, der sie dann auf das Handy überträgt. Ähnlich funktioniert ein System aus der Münchener Softwareschmiede Jentro, das allerdings auf einer anderen Handysoftware basiert. Andere Hersteller integrieren Kartenmaterial gleich im Handy und ermöglichen so eine Routenberechnung direkt auf dem Endgerät. (pmz)