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Die Jedermann-Enzyklopädie
Telepolis-Artikelreihe "Wenn die Gehirne tanzen"

Hannover, 2. Juni 2003 - Weitgehend unbemerkt von der Medienöffentlichkeit arbeiten Tausende von Freiwilligen an Enzyklopädien ungekannter Größe. Die Projekte heißen Wikipedia (www.wikipedia.org), Everything2 www.everything2.com) und H2G2 (www.h2g2.com) und können sich mit den bekannten Nachschlagewerken durchaus messen, so das Online-Magazin Telepolis unter www.telepolis.de.

Menschen aus der vernetzten Welt haben, ohne jeglichen finanziellen Anreiz, in zahlreichen Sprachen bereits fast 200 000 Artikel in so genannten "Jedermann-Enzyklopädien" verfasst. Dabei deckt das Themenspektrum in mehr oder weniger qualifizierten Artikeln alle Bereiche menschlichen Daseins ab.

In der Telepolis-Artikelreihe "Tanz der Gehirne" untersucht Erik Möller das Phänomen "Collaborative writing", das für viele Internet-Nutzer schon zum liebsten Hobby geworden ist. Er beschreibt die Welt der Wikis, die Inhalte der Wikipedia, das merkwürdige System aus Bewertungen und Erfahrungspunkte der Everything2-Community und natürlich H2G2, das elektronische Vermächtnis von Kult-Autor Douglas Adams. Möller beleuchtet die Geschichte von Ideen zur Online-Kollaboration seit 1945, berichtet über neueste technologische Entwicklungen und spekuliert über die kulturellen Auswirkungen.

Erik Möller ist selbst aktiver Teilnehmer des Wikipedia-Projekts und gehört zum Open-Source-Entwicklerteam von dessen Software (http://wikipedia.sourceforge.net). "Ein objektiver Vergleich war mir wichtig - deshalb habe ich sowohl das Spektrum als auch die Qualität der freien Inhalte von Wikipedia denen der wohl beliebtesten Multimedia-Enzyklopädie, Microsoft Encarta, gegenüber gestellt", so der Autor. Das Ergebnis: Viele Themen werden vom Microsoft-Werk gar nicht oder nur sehr knapp behandelt, während Wikipedia auch detailliert über Verschwörungstheorien, Sexpraktiken, Militärprogramme und andere kontroverse Themen berichtet. Auch klassische Enzyklopädie-Themen kommen bei den mittlerweile fast 130 000 Artikeln des englischen Wikis nicht zu kurz.

Eine formale Qualitätskontrolle fehlt bei der total offenen Wikipedia noch. Das H2G2-Auswahlsystem funktioniere dagegen recht gut, doch sei die BBC als Betreiber bei brisanten Themen schnell mit dem Finger an der Löschtaste.

Erik Möller ist auch Autor der Telepolis-Serie "GNU/Linux und Open Source: Die Reformation zum Anfassen" vom vergangenen Jahr.

Die Telepolis-Artikel-Serie:
Teil 1: Das Wiki-Prinzip
Teil 2: Alle gegen Brockhaus
Teil 3: Diderots Traumtagebuch
Teil 4: Diesen Artikel bearbeiten