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Die Online-Durchsuchung
Telepolis-Buch über das heimliche Ausspähen von Computern

Hannover, 7. Oktober 2008 - Dürfen sich Polizei und Geheimdienste heimlich in private Rechner hacken? Legitimiert die Terrorismusbekämpfung des Staates einen Eingriff in die Privatsphäre? Steht uns ein großer Online-Lauschangriff bevor? Alle diese Fragen werden in dem neuen Telepolis-Buch "Die Online-Durchsuchung" von den Autoren Burkhard Schröder und Claudia Schröder erörtert. Der Titel ist im dpunkt.verlag, Heidelberg erschienen, umfasst 190 Seiten und kostet 16 Euro.

Die verdeckte Durchsuchung privater Rechner durch die Polizei oder Geheimdienste, die sogenannte Online-Durchsuchung, ist nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2007 nur unter sehr engen Voraussetzungen erlaubt. Trotz dieses Beschlusses tauchen in den Medien die unterschiedlichsten Behauptungen auf: Während einige sie als "Ente" bezeichnen, behaupten andere, Online-Durchsuchungen hätten längst stattgefunden.

Über die Methode der Online-Durchsuchung, bei der vergleichbare Informationen wie bei einer offenen Durchsuchung oder einer Beschlagnahmung des Rechners gewonnen werden können, weiß niemand Genaueres. Die technischen Einzelheiten sind nicht näher bekannt. Fachleute sprechen daher meist von einer "Online-Überwachung", die das unbemerkte Ausspähen und das Kopieren von Daten eines IT-Systems über das Internet vereint.

Der aktuelle Telepolis-Band ist das erste Sachbuch, das sich dem umstrittenen Thema widmet. Leicht verständlich geschrieben, richtet es sich nicht nur an Juristen, IT-Fachleute und Journalisten, sondern bietet eine interessante Lektüre für ein breites Publikum. Die Autoren fassen in dem Buch die vorhandene Fachliteratur zusammen und beachten dabei die aktuelle Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes. Weiterhin stellen sie kritisch die widersprüchliche Berichterstattung der Medien dar, beschreiben die Möglichkeiten der Technik und beantworten die Frage nach dem Schutz vor einer Online-Durchsuchung.

Autoren:
Burkhard Schröder arbeitet als Schriftsteller und freier Journalist für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften. Er ist ständiger Mitarbeiter bei Telepolis. Seine bevorzugten Themenschwerpunkte sind Rassismus und Antisemitismus, Internet und Netzkultur.

Claudia Schröder studiert Jura an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder mit dem Schwerpunkt Medienrecht. Seit ihrem Wiedereinstieg ins Jurastudium hat sie sich ausführlich mit den verfassungsrechtlichen Fragen im Spannungsfeld politischer Sicherheitsbestrebungen und neuer Medien befasst.

Bibliografische Angaben:
Burkhard Schröder, Claudia Schröder
Die Online-Durchsuchung
Rechtliche Grundlagen, Technik, Medienecho (Telepolis)
Heise, September 2008, 190 Seiten, Broschur, ISBN 978-3-936931-53-2 16,00 Euro (D) / 16,50 Euro (A) / 28,00 sFr