Presse-Informationen
Technology Review

  1. heise group
  2. Presse-Informationen
  3. Technology Review

"Die Wirtschaft ist der Hauptmotor"
Staatssekretär Meyer-Krahmer im Technology Review-Interview

Hannover, 29. März 2005 - "Die Innovationsinitiative der Bundesregierung hat deutlich gemacht, dass Innovation ohne die Wirtschaft nicht geht", sagt Frieder Meyer-Krahmer, seit Anfang Februar Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Der Staat könne flankierend wirken und die Forschung wettbewerbsfähiger und leistungsfähiger machen. In der aktuellen Ausgabe 4/05 des Technologiemagazins Technology Review nennt der Staatssekretär die Modernisierung der Forschungslandschaft in Deutschland als sein vorrangiges Ziel.

Die Initiative sei ein guter Start gewesen, meint Frieder Meyer-Krahmer, zu dessen Aufgabenfeldern forschungspolitische Grundsatzfragen, Neue Technologien und die europäische wie internationale Zusammenarbeit gehören. "Zum einen hat sich eine Gruppe von Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft gebildet, die gemeinsam aktiv werden will. Zudem fasst man den Begriff der Innovation jetzt sehr viel breiter." Zur Innovation gehören nicht nur Forschung oder Technologie, sondern auch die passenden Ausbildungsplatzbedingungen, die richtigen Finanzierungsrandbedingungen, der entsprechende regulative Rahmen und geeignete Firmenstrategien. Als weiteren Erfolg wertet der Staatssekretär das wachsende öffentliche Bewusstsein für Innovationen.

Im Bundesministerium für Bildung und Forschung will man darüber hinaus Anreize für Wissenschaftler schaffen, für einige Zeit die Seiten zu wechseln. "Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft läuft am besten über die Menschen selbst. Ein Austausch auf Zeit wäre aus meiner Sicht ein wichtiger Ansatz, die Innovationskraft des Landes zu steigern", erläutert Frieder Meyer-Krahmer, der vor seinem Wechsel ins Ministerium 15 Jahre lang das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung leitete.

Gefragt nach den Wachstumsmärkten der Zukunft, nennt er Gesundheit, Mobilität, Produktion, Energie, Umweltfragen und die alternde Gesellschaft mit all ihren Implikationen. Damit Deutschland sich auf einem dieser Märkte gut positionieren kann, müssen aus Sicht des studierten Mathematikers, Wirtschaftswissenschaftlers und Politologen zwei Voraussetzungen gegeben sein: "Wir müssen erstens in der Forschung die Nase vorn haben, und zweitens müssen im Land entsprechende Unternehmen vorhanden sein, die von Bedeutung sind und global agieren. Man kann Lead-Märkte nicht aus dem Boden stampfen, man kann nur versuchen, die Potenziale zu erkennen und zu nutzen. Dabei muss man bereit sein, im europäischen Rahmen zu denken." (thv)