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E-Ticket bucht per Funk den Fahrpreis ab
Technology Review über den Fahrschein der Zukunft

Hannover, 27. Oktober 2010 - Den elektronischen Fahrschein der Zukunft braucht man nicht aus der Tasche zu holen. Automatisch registriert er die gefahrene Strecke, berechnet den günstigsten Tarif und bucht ihn vom Guthaben ab. Dieses Jahr startet in Deutschland ein Pilotprojekt, marktreif soll das Ganze in drei bis vier Jahren sein, schreibt Technology Review in der November-Ausgabe.

Das E-Ticket, entwickelt von Scheidt & Bachmann in Mönchengladbach, ist nicht größer als ein Schlüsselanhänger und wiegt nur 25 Gramm. Wenn ein Fahrgast einen Bus oder eine U-Bahn betritt, braucht er den Fahrausweis nicht mehr aus der Tasche zu ziehen. Das Gerät nimmt automatisch Kontakt zur Basisstation an Bord auf, ermittelt die gefahrene Strecke, stellt die günstigste Tarifoption in Rechnung und bucht die Summe von einem vorab gezahlten Guthaben ab. Laut Herstellerangaben soll das auch beim Umsteigen funktionieren. Ein kleiner Bildschirm auf dem Gerät zeigt Nutzern und Kontrolleuren an, dass ein korrektes Ticket erworben wurde. Kunden können dabei auf Wunsch anonym bleiben oder sich etwa für Bonusprogramme registrieren.

Das E-Ticket trägt den Namen "esprit" ("encoding scheme for programmable intelligent tickets"). Es basiert auf einer gemeinsamen bundesweiten Infrastruktur für E-Tickets des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Noch in diesem Jahr soll ein Pilotprojekt in einem bisher nicht genannten Verkehrsverbund starten. Dabei werden zunächst die Mitarbeiter in den Bussen mit dem E-Ticket ausgestattet. Weil die Funktechnik in U-Bahnen schwieriger zu beherrschen ist, soll das System dort erst später getestet werden.