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Ein Prozessor prägt die Computer-Welt
25 Jahre x86-Architekur

Hannover, 15. Juni 2003 - Vor 25 Jahren stellte die Chipfirma Intel ihren ersten 16-Bit-Prozessor unter dem Namen 8086 vor. Niemand erwartete damals, dass diese relativ einfache Architektur so einen immensen Erfolg haben würde. Doch bis heute bildet die x86-Architektur die Basis für alle Prozessor-Generationen in den verschiedenen PCs, so das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 13/03.

Vieles hat sich in den letzten Jahren in der Computerszene verändert. Das Diskettenlaufwerk ist längst passé, der DVD-Brenner gehört mittlerweile zum Standard. MS-DOS ist in einer winzigen Nische von Windows XP verschwunden, und statt PacMan spielt man heute Egoshooter in 3D. Nur die x86er-Prozessor-Architektur steckt noch in jedem PC. Dabei war der 8086-Prozessor damals gar nicht revolutionär, sondern nur eine logische Fortentwicklung bestehender 8-Bit-Systeme. Durchgesetzt hat er sich einige Jahre später vor allem, weil IBM den ersten Personal Computer mit einem 8088-Prozessor ausstattete.

Weit über 100 Millionen 8086/88-Prozessoren haben Intel und diverse Lizenznehmer in der Folge bis etwa 1990 verkauft. Dabei sollte der Prozessor nur ein kurzlebiger Lückenfüller sein, weil bereits ein 32-Bit-Prozessor als sein Thronerbe auserkoren war. Das berichtet Intels Chef-Technologe Pat P. Gelsinger in einem Artikel für die aktuelle c't-Ausgabe 13/03 vom 16. Juni.

Konkurrenz gab es im Laufe der Jahre reichlich für Intels Prozessor. "Einige haben es mit völlig neuen Architekturen versucht, sind jedoch am Markt gescheitert oder mit der Entwicklung gar nicht fertig geworden", erläutert c't-Redakteur Andreas Stiller. "Aber es gibt auch heute Versuche, ganz neue Prozessoren auf die Beine zu stellen."

Die einzigen Konkurrenzprodukte, die sich behaupten konnten, sind Prozessoren von AMD, die Intel hier und da einiges an Marktanteilen abtrotzen konnten. Intels Erzrivale ist es auch, der mit neuen Konzepten dafür sorgt, dass der x86 so schnell nicht aussterben wird. "Man wird sehen, ob sich AMD mit seiner 64-Bit-Erweiterung - der Prozessor namens Opteron ist bereits auf dem Markt - für Desktopanwendungen des normalen Endverbrauchers durchsetzen wird, und damit die x86-Prozessorgeneration noch lange am Leben erhält", meint c't-Experte Andreas Stiller. (as)

Hinweis für Hörfunkredaktionen: Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur Andreas Stiller sind unter 05 11/2 79 15 60 beim c't-Hörfunk-Service abrufbar. Unter www.radioservice.de steht das Angebot für akkreditierte Hörfunkredakteure auch im MP3-Format zum Download bereit.