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Genetischer Fingerabdruck einfach zu fälschen
Technology Review über den Nachbau von DNA-Spuren

Hannover, 23. September 2009 - Der genetische Fingerabdruck gilt als zuverlässiges Beweismittel bei Kapitalverbrechen. Ein israelisches Forschungsteam hat jetzt jedoch nachgewiesen, dass sich DNA-Spuren leicht fälschen lassen, berichtet das Magazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 10/09.

Mit Hilfe von Material aus DNA-Profildatenbanken der israelischen Polizei ist es Forensikern aus Tel Aviv gelungen, falsche genetische Fingerabdrücke zu erzeugen. Bei ihrem Experiment stellten die Forscher zunächst einen Pool aus DNA-Proben verschiedener Menschen zusammen. Daraus klonten sie dann Variationen jener Abschnitte, die in forensischen Labors standardmäßig getestet werden. So entstand nach und nach eine "Bibliothek" aus Gen-Bausteinen, aus der sich die Wissenschaftler beliebig bedienen konnten, um Proben nach dem Bauplan aus der Datenbank zu generieren.

Die Forscher glauben, dass insgesamt rund 400 Abschnitte ausreichen dürften, um nahezu jedes beliebige Profil zu züchten. Wird dieses Profil mit roten Blutkörperchen vermischt, die selbst keine Erbinformationen enthalten, lässt sich daraus eine DNA-Spur legen, die genau auf einen bestimmten Täter hinweist. Eine wildfremde Person kann so zu einem Verdächtigen werden.