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Glas spielt in Gebäuden tragende Rolle
Technology Review über neue Glasbauteile

Hannover, 29. Mai 2012 - Neuartige Glaskonstruktionen kommen künftig fast ohne Betonstützen oder Stahlträger aus. Das Deutsche Institut für Bautechnik hat ein Spezialglas erstmals als tragendes Element zugelassen, schreibt das Magazin Technology Review in der Juni-Ausgabe. Seitdem dürfen Architekten das Material bei der Statikberechnung berücksichtigen.

Spielte die Verglasung bislang eher ein Schattendasein in der Gebäudetechnik, entdecken Wissenschaftler, welche Möglichkeiten sie bietet: Sie verwandeln Fenster in vielseitige Haustechnik-Komponenten, die den Job von Jalousien, Kraftwerken, Monitoren oder Alarmanlagen gleich mit übernehmen. In der Architektur hat sich Glas damit zu einem tragenden Element hochgearbeitet - und das seit Neuestem sogar im Wortsinn. Seit November 2011 dürfen Statiker ein Verbundsicherheitsglas des Chemiekonzerns DuPont als "lastübertragendes Element" in ihre Berechnungen einfließen lassen. Bisher war dies nur mit Einzelgenehmigung möglich.

Das Produkt mit dem Namen "Sentry Glas" unterscheidet sich von herkömmlichem Verbundsicherheitsglas vor allem dadurch, dass ein hochbelastbarer Kunststoff zwischen die einzelnen Glasschichten eingebracht wird. Dieser sogenannte Ionomer-Kunststoff ist fünfmal fester und hundertmal steifer als herkömmlicher PVB-Kunststoff und ermöglicht leichtere und schlankere Gläser. Nach und nach können nun Architekten immer größere Strukturen aus Glas errichten. Treppen, Böden, Brüstungen, Brücken und Kuppeln machen den Anfang. Prominente Beispiele sind die Apple-Stores in den USA, bei denen selbst die Treppen aus Glas bestehen.