Günter Wallraff im Gespräch
Telepolis-Interview zum 60. Geburtstag

Hannover, 1. Oktober 2002 - Anlässlich seines 60. Geburtstages veröffentlicht das Onlinemagazin Telepolis unter www.telepolis.de ein ausführliches Interview mit Günter Wallraff. Der ehemalige Buchhändler und Journalist spricht über 50 Jahre BILD, die Medienlandschaft, sein Verhältnis zum Internet und sein Engagement für Kurden und für Afghanistan.

Sein Buch "Der Aufmacher - der Mann, der bei BILD Hans Esser war" feiert gleichzeitig 25-jähriges Jubiläum. Günter Wallraff sagt zur Wirkung des Buches: "Wenn ich jetzt mal die eigentlichen Macher zitiere, dann sagen sie, es hätte sie beeindruckt, beeinflusst und sie gemildert. (...) Aber so ganz kann man es ihnen nicht abnehmen". Im schwedischen Standardwörterbuch gibt es immerhin tatsächlich das Verb ‚wallraffen', mit der Bedeutung, ‚sich einer verdeckten Arbeitsmethode bedienen' und ‚verborgene Sachverhalte aufdecken'.

Wenn es in Sachen Bildung und Arbeitslosigkeit so weiter gehe wie zur Zeit, "wird man sich mit der ‚Seuche BILD' noch lange herumschlagen müssen", so Deutschlands bekanntester Enthüllungsjournalist Günter Wallraff im Telepolis-Interview. "Erst wenn es in unserer Gesellschaft höhere Bildungschancen und gerechtere Verhältnissen geben sollte, dann wird sich so ein Blatt sicher irgendwann erübrigen", meint Wallraff. "Es gibt nur noch wenige Medien, die korrekt zwischen Nachricht und Kommentar trennen oder in denen nicht versteckte Werbung auftaucht. Ganze Redaktionen werden ausgelagert oder Korrespondenten geteilt. So kommt es zu einem Einheitsbrei der Meinungen."

Parallel zum Wallraff-Interview veröffentlicht Telepolis ein Gespräch mit Hans Esser, dem Pseudonymgeber Günter Wallraffs, der heute als Lehrer in einer Stadt am Niederrhein arbeitet.

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Das vollständige Interview
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13322/1.html