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Käsereibe extrem scharf dank Computerindustrie
Neue Fertigungstechniken verbessern Alltagsgegenstände

Hannover, 27. August 2009 – Eine Reibe ist eine Reibe ist eine Reibe? Nicht solange dieses scheinbar ausgereifte Allerweltsprodukt verbessert werden kann. Der Küchengeräte- Hersteller Lurch setzt ein Ätzverfahren aus der Halbleiterindustrie ein, um die Schneidekanten seiner Käsereiben zu schärfen. Mit ungewöhnlichen Verfahren teilweise aus anderen Branchen lassen sich Alltagsgegenstände optimieren, schreibt die Zeitschrift Technology Review in ihrer September-Ausgabe.

Auf einer Messe in China hatte die Hildesheimer Firma Lurch zufällig ein photochemisches Ätzverfahren aus der Produktion von Computerchips entdeckt, mit dem sich auch extrem scharfe Klingen aus Metallblechen erzeugen ließen. Lurch entwickelte dieses „Photo-Etching“ genannte Verfahren weiter und verwendet es jetzt für seine sogenannten RazorTech- Reiben. Sie sind um ein Vielfaches schärfer sind als ihre normalen, aus Blech gestanzten Verwandten. „Beim Stanzen behält die Blechkante ihre Materialstärke, während beim Photo-Etching eine sich verjüngende und dadurch sehr scharfe Klinge entsteht, die Käse oder Gemüse schneidet statt zerbröselt“, erklärt Lurchs Produktentwickler Tino Töppler.

Auch andere Unternehmen profitieren von fachübergreifenden Entwicklungen. Ein Verfahren aus dem Maschinenbau hilft beispielsweise dem Geschirr- und Besteckhersteller WMF. Das schwäbische Unternehmen behandelt Besteck mit Stickstoff, damit es härter und damit kratzfest wird. Die neue Oberfläche, inzwischen für die Anwendung bei den Bestecken unter dem Namen „Cromargan protect“ patentgeschützt, ist laut WMF 150-mal kratzbeständiger als normales Edelstahlbesteck.