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Krebszellen töten sich selbst
Technology Review über neuen Ansatz bei Chemotherapie

Hannover, 27. Oktober 2011 - Chemotherapien töten nicht nur Krebszellen, sondern schädigen auch gesunde Zellen stark. Jetzt haben Wissenschaftler von der Johns Hopkins University in Baltimore ein Verfahren entwickelt, das den Wirkstoff zwar auch in gesunde Zellen schleust, ihn aber nur in Krebszellen aktiviert, schreibt das Magazin Technology Review in seiner aktuellen November-Ausgabe.

Das Forscherteam um Marc Ostermeier konstruierte ein aus zwei Proteinen bestehendes "Zündsystem" und schleuste es in Zellkulturversuchen zusammen mit einer Wirkstoff-Vorstufe in Krebszellen verschiedener Organe ein. Sobald sich die eine Proteinkomponente an eine bestimmte, nur von den kranken Zellen produzierte Substanz band, aktivierte sie ihren Partner, der die Wirkstoff-Vorstufe einfing und in ein funktionstüchtiges Mittel umwandelte. Dieses tötete die Krebszellen ab. In gesunden Zellen fand die Aktivierung des Medikaments nicht statt. Als nächsten Schritt wollen die Forscher die Methode in Tierversuchen testen.

Derzeit hemmen chemotherapeutische Medikamente meist die Teilungsfähigkeit von Zellen. Damit treffen sie neben den entarteten Zellen auch alle anderen sich schnell teilenden Zellen, etwa die von Schleimhäuten und Haarfollikeln.