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"Mautsystem geht in alle europäische Länder"
Toll-Collect-Geschäftsführer im Technology Review Interview:

Hannover, 22. November 2005 - "Das deutsche Mautsystem wird ein Exportschlager in ganz Europa." Diese Einschätzung vertritt Toll-Collect-Geschäftsführer Christoph Bellmer in der aktuellen Ausgabe 12/05 des Technologiemagazins Technology Review.

Bellmer, seit Frühjahr 2004 an der Spitze des Toll-Collect-Konsortiums, zeigte sich überzeugt, dass das Mautsystem zukünftig auch in anderen europäischen Ländern eingesetzt wird. Alternativtechnologie, die auf Mikrowellen basiert, funktioniere nur bei einem übersichtlichen Streckennetz. Sobald das Streckennetz größer werde, man neben Lkw auch Pkw und auch Straßen zweiter Ordnung bemauten wolle, komme man um Satelliten-Unterstützung nicht mehr herum. "In fünf, zehn, vielleicht fünfzehn Jahren wollen alle anderen das auch", sagte Bellmer. "Delegationen aus aller Welt besuchen uns."

Unverständnis zeigte Bellmer für die Wahrnehmung von Toll Collect in Deutschland: "Anderthalb Jahre lang konnte man überall lesen, dass Toll Collect ein Sinnbild für den Untergang der Technologie in Deutschland ist. Und kaum dass es lief, verschwand es aus dem Bewusstsein. Doch wir haben nicht nur ein funktionierendes Mautsystem geschaffen, sondern auch eine Plattform für zukünftige Innovationen und letztlich auch für neues Wachstum." Lob bekommt Toll Collect auch von Günter Stamerjohanns, Geschäftsführer von Galileo Industries, der zusammen mit Bellmer im Doppelinterview zu IT-Großprojekten Stellung nahm. "Aus meiner Sicht ist gerade Toll Collect ein Thema, das man weiter in den Vordergrund schieben sollte, weil es auch Mut machen kann. Deutschland hat ja was zu bieten, wir sind doch keine Nation, die nichts auf die Reihe kriegt", sagt Stamerjohanns.

Auch bei seinem Projekt, dem Aufbau eines neuen Satelliten-Navigationssystems, habe er mit Problemen zu kämpfen, räumte Stamerjohanns ein. "Wir haben Aktionäre aus fünf verschiedenen Ländern, die teilweise in heftigem Wettbewerb stehen. Auch auf der politischen Ebene gibt es in diesem komplexen Großprojekt heftige Differenzen. In diesem Spannungsfeld arbeitet es sich nicht gerade leicht."

Beide Manager waren sich darüber einig, dass entscheidend für das Gelingen von Großprojekten die richtige Personalauswahl ist. Es brauche Menschen, die sich vertrauen, die miteinander arbeiten können und sich nicht zu schnell hinter den Buchstaben von irgendwelchen Regelwerken verstecken.

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