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Mobiltelefone: Nutzen statt Features
Technology Review über das Umdenken der Handy-Branche

Hannover, 17. März 2004 - Mobiltelefone nutzt man zur Herstellung von Kontakten mit der Außenwelt. Die Rückbesinnung auf diese Kernkompetenz führt zu einer völlig neue Definition des Handys: Es wird zur universalen Steuerzentrale in der digitalen Welt, schreibt das Technologiemagazin Technology Review in der Ausgabe 04/04.

Mobiltelefone haben die Welt im Sturm erobert: Etwa eine Milliarde Menschen verfügen bereits über Handys für GSM-Netze. Mit ständig neuen Extras versucht die Branche, die längst grundversorgte Kundschaft bei Kauflaune zu halten. Spiele, Fotoapparat, Videokamera, Diktiergerät, Minisynthesizer, Taschenfernseher: Der Funktionsumfang bei Handys ist unüberschaubar, die kleinen Geräte können fast alles, aber nichts wirklich gut. Immer mehr Nutzer empfinden die Funktionsfülle und die stetige Miniaturisierung als überflüssig.

Die Idee "ein Gerät für alles" hat weit gehend ausgedient. Und so besinnen sich die Handybauer wieder auf ihre Kernkompetenzen. Plötzlich wird der nächste Kontakt wichtiger als das nächste Feature. Es geht nicht mehr um Zusatzapplikationen oder Java-Spiele, sondern um Schnittstellen mit robusten Standards und verlässlichen Übergaben. Erst dann kann das Handy zur universellen Steuerzentrale werden und mit Netzwerken aller Arten kommunizieren. So beispielsweise im Zusammenspiel mit Unterhaltungselektronik, Garagentoren, Supermarktkassen, medizinischen Datenbanken und leistungsstarken Rechnern. Künftig soll das Handy verbinden, messen, steuern, abrufen und bezahlen: Aus dem überladenen Fernsprecher wird dann ein handlicher Konnektor.

Die Rückbesinnung auf die wahre Stärke von Handys könnte sogar noch einen Schritt weiter gehen: Ihre Kernfunktion liegt trotz aller Datendienste immer noch in der Übertragung von gesprochener Sprache. Das prädestiniert sie als mobile Schnittstelle zu einem Netzwerk grundlegend neuer Art: einem Voice-Web, das natürliche, gesprochene Sprache mit digitaler Informationsverarbeitung und Web-Protokollen verbindet. Möglich wird das durch verbesserte Spracherkennungstechnologien, gestiegene Prozessorleistung und einem offenen Standard, der die Kommunikation zwischen prachanwendungen ermöglicht. Noch ist die Technologie ein Stück weit von befriedigenden Produkten für den Alltag entfernt, doch die Logik hinter dem Voice Web ist bestechend. Zum einen ist gesprochene Sprache noch immer die natürlichste Form, um ein Telefon zu nutzen und zum anderen besitzt heute schon fast jeder ein Handy.

Der Heise Zeitschriften Verlag stellt vom 18. bis 24. März auf der CeBIT in Hannover aus: Halle 5, Stand E 38 und Halle 11, Stand D10.