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Neunmal schnelleres Netz - wenn der Zugang klappt
c't testete ersten privaten T-DSL-Anschluss

Hannover, 2. August 1999 - Am 22. Juli startete die Telekom ihr neues Breitbandangebot T-DSL. Das Computermagazin c't testete den ersten privaten Zugang und kommt in der aktuellen Ausgabe 16/99 zu dem Ergebnis, daß T-DSL neunmal schneller als ISDN ist, aber noch in den Kinderschuhen steckt. Die Angebote lohnen sich zudem nur für Power-User.

Der Testanschluss für die c't-Redaktion zeigte sehr hohe Übertragungsraten, doch war er der erste und im gesamten Testraum einzige T-DSL-Anschluss bei einem Privatkunden. Ob die Kapazitäten für Tausende T-DSL-Kunden gleichzeitig reichen, bleibt abzuwarten. Zusätzlich störte eine Pannenserie den Test: Nach dem Abbruch einer Verbindung durch den Einwahlrechner der Telekom gelang es auch zahlreichen Telekom-Technikern aus verschiedenen Dienststellen nicht die Verbindung wieder herzustellen.

Bei 'T-ISDN dsl', dem Angebot für Privatkunden mit einer Bandbreite von 768 kBit/s zum Kunden und 128 kBit/s in Gegenrichtung, berechnet die Telekom monatlich 98 Mark. Dazu kommen 99 oder 149 Mark für ein Online-Stunden-Kontingent mit 50 respektive 100 Stunden ('T-Online Speed 50' und 'T-Online Speed 100'). Nicht genutzte Stunden verfallen am Monatsende; jeder Verbindungsaufbau kostet 6 Pfennig. "Die Marketingexperten der Telekom nennen das 'Mischkalkulation'. 'Fragwürdiges Zwangsmodell' trifft wohl eher zu", erklärt c't-Redakteur Johannes Endres.

Interessant ist das T-DSL-Angebot allerdings für Power-User und kleine Gruppen von Nutzern, die sich die Bandbreite teilen. Ab rund 70 Stunden monatlichem Surfen ist 'T-Online Speed 100' deutlich günstiger als T-Online über ISDN. Mit einem günstigen Internet-by-Call-Angebot kann es sich ab ungefähr 90 Stunden messen - mit dem Vorteil einer neun- bis zehnmal höheren Datenrate. Damit nimmt die Wartezeit, wie man sie von Modems kennt, deutlich ab. Eine Internet- Videoübertragung kann man dann in einem zehnmal so großen Fenster anschauen wie mit ISDN. Für andere multimediale Dienste wie Internet-Telefonie, Videokonferenzen oder Online-Spiele eicht jedoch derzeit schon die ISDN-Bandbreite aus.