Presse-Informationen
Telepolis

  1. heise group
  2. Presse-Informationen
  3. Telepolis

Online-Magazin Telepolis
Ökonomin Spiecker: EZB und Bundesbank haben aus Euro-Krise nichts gelernt

Berlin/Hannover, 26. Oktober 2023 ‒ Die deutsche Volkswirtin und Autorin Friederike Spiecker warnt vor einer nahenden neuen Krise im Euro-Raum. In einem Fachbeitrag für das Online-Magazin Telepolis wirft sie der Europäischen Zentralbank vor, aus den Lehren der Euro-Krise vor zehn Jahren nichts gelernt zu haben. Deren eigentliche Ursache sei bis heute nicht aufgearbeitet oder verstanden worden, schreibt Spieker in Telepolis.

„Neue Spannungen in der Eurozone bauen sich zurzeit auf, und schon jetzt wird deutlich, wie sehr die Verantwortlichen in der Europäischen Zentralbank (EZB), in der EU-Kommission und auf nationaler Ebene die Situation verkennen“, sagt Spiecker.

So weise der aktuelle Monatsbericht der Deutschen Bundesbank zwar auf die zunehmenden Divergenzen der Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Eurozone hin, ziehe daraus aber keinerlei Schlussfolgerungen für die Frage der inneren Stabilität des Euro.

„Die zwischen 2010 und 2013 offen zutage getretene Euro-Krise hatte sich über das erste Jahrzehnt des Bestehens der Europäischen Währungsunion (EWU) angebahnt“, analysiert Spiecker. Sie sei mühsam unter Inkaufnahme großer wirtschaftlicher Schäden durch eine „fragwürdige Austeritätspolitik eingedämmt“ worden: „Das führte in weiten Teilen der europäischen Bevölkerung zu einem erheblichen Vertrauensverlust in den Euro, die EU und ganz allgemein in das Projekt der europäischen Einigung.“

Obwohl eine schlüssige, handlungsleitende Analyse der Krise deshalb dringend geboten gewesen wäre, sei es bis heute bei einem bunten Strauß an Erklärungsansätzen geblieben. „Aus diesem Potpourri folgt alles Mögliche oder auch nichts, worauf man sich mehrheitlich oder gar einstimmig in der EU einigen könnte“, kritisiert die Ökonomin.

Spiecker sieht ein Problem als zentral an, das in jeder Währungsunion gelöst sein müsse, damit sie langfristig Bestand habe: „Die Mitgliedsländer dürfen nicht gegeneinander um höhere Wettbewerbsfähigkeit kämpfen. Das wird von den meisten Verantwortlichen nicht verstanden und, wenn doch, ist ihnen unklar, wie das systematisch erreicht werden kann, oder sie halten die Umsetzung für unmöglich.“

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier: https://www.telepolis.de/features/Warum-Europa-auf-eine-neue-Krise-des-Euro-zusteuert-9340791.html

Ansprechpartner für Rückfragen:
Harald Neuber
Chefredaktion Telepolis
Mobil: 0171 1962 796
E-Mail:
hneu@heise.de