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Online-Spiele: Der neue Markt in China
Internet auf Chinesisch

Hannover, 30. Mai 2003 - Bis zu 800.000 Menschen spielen gleichzeitig im Netz an einem Spiel: Der Trend zum OnlineGaming hat das chinesische Internet völlig umgekrempelt, schreibt das Online-Magazin Telepolis unter www.telepolis.de. So wird das Internet nicht nur von der wachsenden Gamer-Gemeinde als Fixpunkt eines erstrebenswerten Lebensstils erachtet, auch die Entertainment-Branche erlebt in China einen enormen Aufschwung.

Nicht schlafen, nicht essen, nur online spielen: Die Sucht nach jenem euphorischen Erfolgsgefühl, wenn man ein Online-Spiel "gemeistert" hat, verleitet täglich unzählige junge Chinesen vor allem in Internet-Cafés zum Online-Gaming, so der Telepolis-Autor Weigui Fang, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Trier am medienwissenschaftlich-sinologischen Forschungsprojekt "Das Internet in China" arbeitet.

Die chinesische Internetkultur ist vor allem eine Jugendkultur. Eng mit dem sich immer mehr durchsetzenden e-Lifestyle zusammenhängend, funktioniert das Internet vorrangig als Unterhaltungsmedium. Das freut die auf digitales Entertainment spezialisierte Branche, die seit einigen Jahren einen unerhörten Aufschwung in China erlebt. Verzeichnete sie im Jahr 2000 nur einen Produktionswert von ca. 300 Millionen Yuan, so wird im Jahr 2003 voraussichtlich der Produktionswert allein von Online-Spielen 2 Milliarden Yuan betragen (100 Yuan entsprechen derzeit ca. 11 Euro).

Nach der Einschätzung von Wang Ning, dem Leiter der Abteilung für Online-Spiele bei Sina Corporation, einem führenden, in der Nasdaq gelisteten Media-Unternehmen in China, beschäftigten sich 80 bis 90 Prozent der chinesischen Internetfirmen im Jahr 2002 mit den Angeboten von Online-Spielen. Während 2001 von ihnen insgesamt nur 6 Online-Spiele angeboten wurden, stieg die Zahl solcher Online-Spiele im Jahr 2002 auf 60 bis 80. Zurzeit hat man im Internet einen Zugriff auf ca. 110 derartige Spiele für chinesischsprachige Nutzer. Die Zahl der Anbieter dieser Spiele vervielfachte sich gleichzeitig von nur sechs im Jahr 2001 auf etwa 80.

Damit seien Netzwerkspiele derzeit die Produkte, mit denen man das Geld im Schlafe verdiene, zitiert Telepolis Ding Lei, den Chef der erfolgreichen chinesischen Entertainment-Firma Netease.

Der vollständige Telepolis-Artikel ist abrufbar unter:
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/game/14887/1.html