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PC-Selbstmord auf Raten
Überforderte "Elkos" Grund für PC-Ausfälle

Hannover, 2. Oktober 2003 - Nicht immer ist Windows der Grund für unerklärliche Computerabstürze: Überhitzte Kondensatoren auf den PC-Hauptplatinen führen zu Datenfehlern und im schlimmsten Fall sogar zum Brand, berichtet das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 21/03.

Monatelang funktioniert der superschnelle PC anstandslos. Plötzlich treten Schreib- und Lesefehler bei der Festplatte auf und der Monitor zeigt immer öfter den berüchtigten Blue Screen. Solche Symptome können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Nach einem defekten Elektrolyt-Kondensator auf dem PC-Mainboard suchen aber sicherlich nur wenige Anwender, und selbst Profi-Werkstätten sind da oft überfordert.

Die so genannten Elkos stecken in den Netzteilen und Spannungswandlern jedes PC und sind eigentlich zuverlässige Standard-Bauteile. Doch sie vertragen Hitze nur bis zu einer gewissen Grenze. Werden sie überlastet, fallen sie irgendwann aus. Das geschieht meist leise und unauffällig, manchmal aber auch mit einem lauten Knall. Der leitfähige Elektrolyt kann auslaufen und Kurzschlüsse verursachen - dann droht Brandgefahr.

Das Gigahertz-Wettrüsten bei PCs hat zu höherem Stromverbrauch und stärkerer Abwärmeerzeugung geführt. Die Belastung der Elkos ist dadurch drastisch gestiegen; nur hochwertige Komponenten halten den Dauerstress jahrelang aus. PCs, bei denen an dieser Stelle zu sehr gespart wurde, haben quasi ein eingebautes Verfallsdatum. Doch auch Anwender verkürzen manchmal die Lebensdauer ihrer PCs. "Übertakten oder schlechte Kühlung können dazu führen, dass es den Elkos zu warm wird", erläutert c't-Redakteur Christof Windeck. Sogar der nachträgliche Einbau einer Highend-Grafikkarte kann schon kritisch sein.

Gefahr droht vor allem beim unbeaufsichtigten Rund-um-die-Uhr-Betrieb des PC, was wegen Anwendungen wie Video-Aufzeichnung auch in Privathaushalten immer häufiger vorkommt. In solchen Fällen sollte man besonders auf gute Kühlung achten. "Profi-Server sind nicht zufällig mit besonders starken Lüftern bestückt", meint Christof Windeck. (ciw)