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Pille gegen zu frühes Kommen
Technology Review über Arznei gegen vorzeitigen Erguss

Hannover, 19. Mai 2009 - Im Juni bringt ein Pharmaunternehmen die erste Tablette zur Behandlung vorzeitiger Ejakulation auf den deutschen Markt, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in der aktuellen Ausgabe 6/09.

Das Medikament des deutschen Unternehmens Janssen-Cilag ist ein Nebenprodukt der Depressionsforschung. Ursprünglich sollte es gemütsaufhellend wirken, indem es die Wirkdauer des Botenstoffes Serotonin im Gehirn verlängert. Gegen Depressionen erfüllte es aber die Erwartungen nicht in ausreichendem Maße. Dafür fiel bei Tests der unbeabsichtigte positive Effekt auf das sexuelle Durchhaltevermögen des Mannes auf.

Ejakulationsprobleme haben neben psychologischen häufig auch organische Ursachen. So kann es im Gehirn Probleme mit zwei Sorten von Serotonin-Rezeptoren geben: solchen, die den Samenerguss einleiten, und solchen, die ihn verzögern. Die Forscher vermuten, dass der Botenstoff bei Einnahme des Medikaments die zweite Sorte stärker stimuliert.

Untersuchungen zufolge leiden etwa 20 Prozent aller Männer an der sexuellen Fehlfunktion, bei der es noch vor oder während der ersten Minute des Geschlechtsverkehrs zum Samenerguss kommt. Das rezeptpflichtige Medikament verlängert diese Zeit um das Drei- bis Vierfache. Eine Luststeigerung bewirkt das Mittel allerdings nicht.