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Schnell und zu heiß
Das erste Quad-Core-Smartphone überzeugt nicht

Hannover, 4. Mai 2012 - Das HTC One X ist das erste Smartphone mit Vierkern-Prozessor. Theoretisch ist es damit sogar leistungsfähiger als manche Desktop-PCs und Notebooks. Der Prozessor sorgt aber nicht nur für Tempo und ein flüssiges Android: Lässt man ein Spiel länger laufen, erhitzt sich das One X so stark, dass man es kaum in der Hand halten kann, beobachtet die Computerzeitschrift c't in der Ausgabe 11/12.

Es ist schön zu sehen, was mit einem Quad-Core-Smartphone möglich ist: Android 4.0 läuft flüssig, Filme werden in HD abgespielt und Spiele sehen fast so hübsch aus wie auf der Xbox. "Das HTC One X zeigt, was technisch machbar ist. Leider hat es aber signifikante Schwächen, die den Vierkern-Traum derzeit noch zerplatzen lassen", erklärt c't-Redakteur Hannes A. Czerulla. Denn die schönsten Spiele und Medieninhalte nutzen nichts, wenn man sie nach kurzer Zeit beenden muss, weil man sich beim Anfassen die Finger verbrennt oder der Akku leer ist.

Das HTC One X wird als Quad-Core angepriesen, hat insgesamt aber sogar fünf Rechenkerne. Die kommen je nach Anwendung zum Einsatz: Für 3D-Spiele arbeiten vier Kerne im Verband, bei weniger anspruchsvollen Aufgaben schaltet das System nach und nach Kerne ab. Im Standby läuft schließlich nur der fünfte, besonders sparsame Kern. "Vor allem bei Anwendungen mit nur einem Thread ist das One X dann eben auch nicht schneller als die meisten Dual-Core-Smartphones", sagt Hannes A. Czerulla.

Enttäuschend sind auch die Akkulaufzeiten des Smartphones: Das One X lief im c't-Test bei allen Disziplinen kürzer als andere High-End-Geräte mit vergleichbaren Displays und Auflösungen. Selbst beim Surfen auf einfachen Websites leert sich der Akku rasant. Kommen alle vier Kerne zum Einsatz, ist bereits nach 3,5 Stunden Schluss. Darüber trösten selbst das überdurchschnittlich gute Display und die alltagstaugliche Kamera nicht hinweg.