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Schnelle Virensuche in der Wolke
Cloud-Sicherheit

Hannover, 20. August 2009 - Im sogenannten Cloud Computing werden Programme, Rechenleistung und Speicherplatz vom lokalen PC ins Internet verlagert. Jetzt gibt es die ersten Virenscanner für die "Wolken". Diese sparen PC-Ressourcen und verkürzen Reaktionszeiten auf neue Schädlinge. Sicherheitsanbieter bürden sich mit den Cloud-Technologien deutlich mehr Verantwortung auf als bisher. Ein Serverausfall führt zum blinden Scannen. Deswegen werden klassische Scanner noch eine Zeit lang neben den In-the-Cloud-Services existieren, schreibt das IT-Profimagazin iX in seiner aktuellen Ausgabe 9/09.

Beim Einsatz herkömmlicher Sicherheitsprodukte müssen Anwender auf allen Rechnern regelmäßig die Signaturdaten aktualisieren, auch wenn auf den Computern selbst keine neue Anwendung installiert wurde. Der In-the-Cloud-Ansatz dagegen dreht dieses Prinzip um: Nur wenn der Scanner neue ausführbare und damit potenziell gefährliche Dateien findet, stellt er eine Online-Anfrage an den In-the-Cloud-Service. Die Überprüfung erfordert kaum Prozessor-Ressourcen, sodass diese Methode um einiges schneller ist als die Durchführung eines komplexen signaturbasierten Scans. Ein Nachteil dabei ist, dass der zu schützende Rechner praktisch permanent online sein muss.

Für Anti-Viren-Hersteller bergen die In-the-Cloud-Services allerdings auch Risiken: Ein Serverausfall führt zu einem nahezu blinden Scanner, da keine alten Signaturen für neue Programme existieren. In der Vor-Cloud-Ära war eine Verzögerung nur eine Marginalie. Die alten Signaturen funktionierten ja noch. Nicht zuletzt aus diesem Grund werden klassische Signaturen noch eine Zeit lang in Koexistenz mit In-the-Cloud-Services in Anti-Viren-Produkten existieren. "Bis reine Cloud-Scanner in Verbindung mit heuristischen Mechanismen den Markt dominieren, werden sicher noch zwei bis drei Jahre vergehen", so die Einschätzung von iX-Redakteurin Ute Roos.