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Technology Review über die AGBs im Netz
„Die größte Lüge im Internet“

Hannover, 26. September 2012 - Sie werden nicht gelesen, aber doch mit einem Klick angenommen. Der Satz „Ich akzeptiere die AGBs“ ist für Hugo Roy „die größte Lüge im Internet“. In der aktuellen Oktober-Ausgabe von Technology Review erklärt er im Interview, was Nutzern im Kleingedruckten „untergejubelt“ wird. Um die Missstände aufzudecken, hat Roy AGBs verschiedener Online-Firmen analysiert und sie auf seiner Webseite www.tos-dr.info bewertet.

Niemand liest die langen Textblöcke in Miniaturschrift, mit denen Firmen wie Facebook, Paypal, Twitter und andere Online-Dienste ihren Kunden die Nutzungsbedingungen präsentieren. Dabei verstecken sich in den umfangreichen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) oftmals Widersprüche und unfaire Bedingungen für den Nutzer. „Mich ärgert, dass die Leute diese Dienste nutzen und keinerlei Kontrolle darüber haben, was ihnen in den unleserlichen AGBs untergejubelt wird. Sie müssen das ganze Paket akzeptieren und haben danach keine Möglichkeit mehr daran etwas zu ändern“, sagt Roy, der sich für mehr Nutzerfreundlichkeit im Netz engagiert.

Für seine Webseite setzt der 22-jährige Jurastudent auf das Crowdsourcing-Modell: Rund 400 Leute hat er mobilisiert, die sich Passage für Passage mit den AGBs auseinandersetzen, diese in Stichpunkten zusammenfassen und anschließend mit Noten von A bis E bewerten. Im Schnitt hätten die Bedingungen einen Umfang von acht Taschenbuchseiten, so Roy. Für die Analyse einer AGB benötige er etwa 3,5 Stunden, bei komplizierten Angeboten sind es auch mehr. „Für Facebook haben wir bislang zehn Stunden benötigt und sind noch immer nicht fertig.“