Presse-Informationen
Technology Review

  1. heise group
  2. Presse-Informationen
  3. Technology Review

Triple Play - alles aus einer Leitung
Technology Review über die Zukunft der Telekommunikation

Hannover, 25. Mai 2005 - Triple Play heißt die Zukunft der Telekommunikation: Fernsehen, Internet und Telefonieren aus einer Hand, über eine Leitung. Bislang gab es dieses Angebot über Kabelanschluss. Nun will das Schweizer Traditionsunternehmen Swisscom über seine Telefonleitungen auch Fernsehen anbieten. Eine Sensation, denn die Technik galt bislang als nicht ausreichend erprobt, schreibt das Technologiemagazin Technology Review in der Ausgabe 6/2005.

Seit Juni 2004 können Kunden der Zürcher TV-Kabelgesellschaft Cablecom GmbH über ihren Kabelanschluss nicht nur fernsehen und im Internet surfen, sondern auch telefonieren. Damit macht das 1996 gegründete Unternehmen dem Ex-Monopolisten Swisscom das Leben schwer: Der etablierten Telefongesellschaft droht massiver Kundenverlust, denn bisherige Kunden benötigen ihren normalen Festnetzanschluss dann nicht mehr.

Swisscom will Cablecom Paroli bieten und mit seiner Internettochter Bluewin – als eines der ersten Telefonunternehmen weitweit – über die Telefonleitung Fernsehen ins Haus liefern. Gemeinsam mit Microsoft startete das Unternehmen Ende 2004 seinen Testlauf „Bluewin TV Trial“. Microsoft will beweisen, dass seine für Telekommunikationsunternehmen maßgeschneiderte Plattform Internet Protocol Television (IPTV) in der Praxis funktioniert. Ähnlich wie beim Start der Internet-Telefonie von Cablecom lief auch beim TV-Test von Swisscom mit schlechter Bild- und Tonqualität, Unschärfen und Rucklern sowie abgestürzten Settop-Boxen nicht alles nach Plan. Zuschauer stuften Fernbedienung, Videorecorder und digitale Videothek als positiv ein. Eher negativ beurteilten sie die Vielzahl der Zusatzgeräte und Kabel und die Langsamkeit beim Umschalten.

Von den zusätzlich angebotenen Services wird es abhängen, ob der Kunde über seinen Kabelanschluss oder seine Telefonleitung fernsehen, surfen und telefonieren wird. Die Möglichkeit, Sendungen anhalten zu können und zeitversetzt an gleicher Stelle fortzusetzen (Time-Shift), der Festplattenplatz zur Archivierung von Aufnahmen, die Programmierung über das Internet und ein Elektronischer Programmführer (EPG) mit Vorschaubildern der laufenden anderen Programme gehören dazu.

Auch für Deutschland erwarten Experten Triple Play als Instrument der Kundenbindung. Jedoch fehlt bei einer Kabel-TV-Dichte von mehr als 90 Prozent der Haushalte der Impuls für TV übers Internet. Hier müssen Telekommunikationsanbieter den Markt für Dienste und Mehrwertangebote entwickeln. (thv)