Presse-Informationen
iX

  1. heise group
  2. Presse-Informationen
  3. iX

Trotz Nischendaseins: Entwickler schwören auf Smalltalk
iX über die erste objektorientierte Programmiersprache

Hannover, 12. Oktober 2005 - Vor 25 Jahren kam Smalltalk-80 als erste rein objektorientierte Programmiersprache auf den Markt. Heute, in einer von Java und C++ dominierten IT-Welt, führt das System ein Nischendasein. Zu Unrecht, wie das IT-Profimagazin iX in der aktuellen Ausgabe 11/05 schreibt. Denn Sprachumfang und Laufzeitumgebung sind stabil und sorgen für Investitionssicherheit.

Trotz der 25 Jahre und der Stabilität ist die Entwicklung der Programmiersprache nicht stehen geblieben. Smalltalk gilt nach wie vor als mächtiges System: ausgereift, produktiv, wartungsfreundlich und leistungsstark. Dank einer Vielzahl von Bibliotheken können die Entwickler komfortabel auf Datenbanken, Application Server, Message Broker, Web Services und vieles mehr zugreifen. Vorzüge, die Banken, Versicherungen und auch Autobauer bei ihren komplexen Anwendungs- oder Produktionssystemen nutzen.

Programmierer, die Smalltalk kennen, sind in der Regel begeisterte Anhänger dieser Sprache, die sich durch leichte Verständlichkeit und eine klare Struktur auszeichnet. Denn Smalltalk lässt sich für nahezu jede Art von Applikation nutzen. Bereits als sie herauskam, war sie seiner Zeit voraus. Allerdings waren die Distributionen teuer und verlangten leistungsstarke Rechner. Dennoch gab es einen kurzfristigen Hype, in dem Smalltalk als die neue Sprache galt. Zu einem echten Durchbruch kam es jedoch nicht. Java hat diesen Schwung mit seiner kostenlosen Lizenz und dem anfangs niedrigen Ressourcenverbrauch aufgenommen.

Heute sind kostenlose beziehungsweise preiswerte Smalltalk-Distributionen verfügbar, die in der Regel einen geringen Ressourcenbedarf haben. Damit sollte ein zweiter Anlauf möglich sein. Die Anzahl der Widersacher ist jedoch nicht nur durch Java und .Net, sondern auch durch Ruby und Python größer geworden. "Mit den letzten beiden ist allerdings ebenfalls die Bereitschaft, sich mit Alternativen zu beschäftigen, gewachsen", erläutert iX-Redakteurin Kersten Auel und beschreibt eine wachsende Community von Smalltalk-Anhängern. "Ihr Motiv ist der Wunsch nach einem einfachen Weg aus der Komplexitätsfalle, der Wunsch nach einer leichtgewichtigen und kleinen Sprache." (ka)