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"Wir müssen in Grundlagenforschung investieren"
Bill Gates' Engagement für die Energiewende

Hannover, 30. September 2010 - "Damit einerseits arme Menschen an billige Energie kommen und gleichzeitig der Klimawandel gestoppt wird, müssen die USA und alle anderen Staaten in Grundlagenforschung investieren." Diese Ansicht vertritt Microsoft-Gründer Bill Gates in der aktuellen Ausgabe 10/2010 des Magazins Technology Review.

Bill Gates, Multimilliardär und Wohltäter, unterstützt mit seiner Stiftung nicht nur Entwicklungsländer beim Kampf gegen Infektionskrankheiten, sondern engagiert sich auch für die globale nachhaltige Energieversorgung. So ist er beispielsweise Haupteigner des Forschungsunternehmens TerraPower, das für die Produktion von CO2-freiem Strom einen neuartigen Laufwellen-Atomreaktor entwickelt hat.

Gates glaubt nicht an erneuerbare Energien, weil sie "nicht an allen Orten in ausreichender Menge vorhanden sind." Kraftwerke auf Kohlenwasserstoff- oder Nuklearbasis hält er für zuverlässiger - mit einer Einschränkung: "Dummerweise stoßen konventionelle Kraftwerke CO2 aus. Doch daran will keiner forschen", kritisiert Gates im TR-Interview. Die Forschung in der Atomindustrie sei seit den späten siebziger Jahren de facto eingestellt, bedauert der Microsoft-Gründer weiter. Das habe nicht nur evolutionäre Verbesserungen an Atomkraftwerken verhindert, auch wesentlich radikalere Entwicklungen seien ausgeblieben. Gates glaubt, den Laufwellenreaktor mit TerraPower bis 2020 bauen zu können, auch wenn das Kraftwerk eine wilde, weit hergeholte Idee sei. "Aber die Welt braucht nur ein paar solcher wilden Ideen, um das Klima zu retten."