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Zugang nach dem Zufallsprinzip
Gesichtserkennungslösungen auf dem c't-Prüfstand

Hannover, 22. September 1999 - Als Alternative zum klassischen Zugangsschutz mittels Passwort oder Code-Karte bieten sich biometrische Systeme an, die Menschen an Hand von Körpermerkmalen erkennen können. Das Computermagazin c't testet in seiner aktuellen Ausgabe 20/99 fünf Gesichtserkennungslösungen, von der Billigsoftware für 80 Mark bis hin zum Profisystem für 17 280 Mark.

Fazit der Untersuchung: Keines der getesteten Systeme ist in der Lage berechtigte Benutzer fehlerfrei von Unberechtigten zu unterscheiden. Die Fehlerkennungsrate schwankte zwischen 50 Prozent bei TrueFace von Miros und 0,4 Prozent bei ZNFace der Firma ZN GmbH.

Manche Programme ließen sich besonders leicht überlisten. So zeigte die vergleichsweise günstige Software FaceIt PC der US-Firma Visionics Corporation, wieviel ein Lächeln wert sein kann und gewährte auch nicht zugangsberechtigten Personen Einlass, wenn sie entsprechend nett in die Kamera schauten. Programme wie TrueFace und FaceIt ließen sich zudem mit einem Foto austricksen, wobei oft schon ein Passbild oder ein schlechter Ausdruck genügte.

"Die billigen Lösungen haben allesamt entäuscht und bieten in sicherheitskritischen Umgebungen keine ernst zu nehmende Alternative zu klassischen Passwort- und Chipkarten- gestützten Systemen", fasst c't-Redakteur Norbert Luckhardt die Resultate zusammen. Einigermaßen brauchbare Ergebnisse lieferten nur die deutschen Produkte BioID und ZNFace, die angesichts ihrer stolzen Preise aber wohl höchstens für mittelständische Betriebe und Großunternehmen interessant sein dürften.