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heise online bleibt bei seiner Berichterstattung
Der Heise Zeitschriften Verlag weist Abmahnung zurück

Hannover, 28. Januar 2005 - Der Heise Zeitschriften Verlag weist eine Abmahnung von Großunternehmen der Musikindustrie zurück, die einen Artikel über Kopiersoftware im Newsdienst heise online betrifft. Der beanstandete Bericht enthält weder eine Anleitung Kopierschutzmaßnahmen zu umgehen, noch Werbung für solch eine Software. Im Gegenteil wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Nutzung in Deutschland verboten ist.

Im Auftrag diverser Musikunternehmen wie BMG, edel records, EMI, Sony, Universal und Warner hat eine Anwaltskanzlei am heutigen Freitag dem Heise Zeitschriften Verlag eine Abmahnung zugestellt. Darin wird dem Verlag unter anderem vorgeworfen, durch einen Artikel auf heise online gegen das Urheberrechtsgesetz zu verstoßen und illegal "Vorrichtungen zur Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen" zu verbreiten. Diese Vorschrift verbietet unter anderem Herstellung, Einfuhr, Verbreitung, Verkauf, Vermietung und Bewerbung derartiger Soft- und Hardware.

Nach Ansicht der Musikindustrie liegt ein Verstoß gegen diese Vorschrift bereits in dem Setzen eines Links auf die Eingangsseite der Online-Präsenz eines Herstellers von Kopiersoftware. Weiterhin wird dem Heise Zeitschriften Verlag vorgeworfen, in der betreffenden Meldung eine "Anleitung zur Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen" geliefert zu haben. Damit nicht genug, sei der Beitrag sogar als "verbotene Werbung" für den Verkauf der Software zu bewerten.

"Einen Link auf die Webpräsenz des Hersteller zu setzen, ist in der Online-Berichterstattung eine Selbstverständlichkeit und angesichts der Tatsache, dass unsere Leserinnen und Leser Internetsuchmaschinen kennen und bedienen können, ohnehin belanglos", kommentiert Christian Persson, Chefredakteur von heise online. "Es muss doch gerade auch im Interesse der Rechteinhaber von Software, Filmen und Musik liegen, rechtzeitig über die Untauglichkeit von Kopierschutztechniken informiert zu werden. Nach der verqueren Logik der vorgetragenen Beschuldigungen müsste sich die Presse künftig Beihilfe zu schwerem Diebstahl vorwerfen lassen, wenn sie Hausbesitzer wahrheitsgemäß davor warnt, auf bestimmte Sicherheitsschlösser zu vertrauen, die unzutreffend als unüberwindbar angepriesen werden." (cp)

Links auf heise online:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/55297
http://www.heise.de/newsticker/meldung/55676